Jugendschutz in Großbritannien

Zugang zu Pornos bald durch KI bestimmt?

Veröffentlicht: 07.12.2023 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 07.12.2023
Person schaut Pornhub über Laptop

In Großbritannien wurde kürzlich ein neues Jugendschutzgesetz, der sogenannte Online Safety Act, beschlossen. Laut diesem müssen Betreiber von Online-Plattformen dafür Sorge tragen, dass jugendgefährdende Inhalte nur von erwachsenen Nutzer:innen aufgerufen werden können. Hierzu wird aktuell noch erarbeitet, welche Form des Altersnachweises akzeptabel ist. Ein möglicher Vorschlag ist ein Gesichtsscan, dessen Merkmale durch eine KI eingestuft wird, wie unter anderem T3n schreibt.

KI analysiert Gesichtsmerkmale

Die hiesige regulatorische Behörde, das Office of Communications, kurz Ofcom, legte in einem Vorschlag verschiedene Arten der Altersverifikation dar. Neben klassischen Methoden, etwa über ein Ausweisdokument oder aber einer Bestätigung durch eine Bank, ein Kreditinstitut oder aber einen Mobilfunkanbieter stehen auch neuartige Wege zur Disposition.

Eine davon ist die Einschätzung der Gesichtsmerkmale durch eine künstliche Intelligenz (KI). Dabei würde anhand von gewissen Merkmalen bestimmt werden, ob die Person gesichert über 25 Jahre alt ist. Sobald dies nicht der Fall ist oder Unsicherheit besteht, würde eine der weiteren Verifikationsmethoden eingefordert werden. 

 

Bei Nicht-Einhaltung des Gesetzes drohen Haft- und hohe Geldstrafen

Die durch die Ofcom vorgelegten Vorschläge sind zunächst erstmal nur ein Entwurf und die Behörde ist offen dafür, diese gemeinsam mit den Plattformen zu überdenken und zu finalisieren. Die Finalisierung der akzeptierten Altersverifikationsmethoden ist für Anfang 2025 vorgesehen. Erst danach werden diese auch verbindlich greifen.

Was der Behörde jedoch bereits jetzt klar ist, ist, dass simplere Verifikationsmethoden im digitalen Zeitalter nicht länger Bestand haben können. So bestätigt Melanie Dawes, Vorstandsvorsitzende der Ofcom: „Wir sind uns darüber im Klaren, dass schwächere Methoden – wie z. B. die Selbstdeklaration des Alters durch die Nutzer – diesen Standard nicht erfüllen können.“

Plattformen, welche sich den Anfang 2025 gesetzten Vorgaben widersetzen, drohen neben Haftstrafen auch hohe Bußgelder. Diese können zwischen 21 Millionen Euro oder 10 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes liegen. 

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Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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