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AI Act der EU: Strenge Regulierung von KI-Anwendungen

Veröffentlicht: 11.12.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 11.12.2023
Ursula von der Leyen

Die Themen im Überblick:


  • EU beschließt AI Act
  • Google schummelte bei Gemini
  • Kartellwächter prüfen OpenAI und Microsoft

Nach zähen Verhandlungen haben sich Unterhändler von Europaparlament und EU-Staaten auf strenge Regeln für den Einsatz von künstlicher Intelligenz geeinigt. Der AI Act sei das weltweit erste KI-Gesetz, heißt es vom EU-Parlament. Laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen werde der AI Act „Sicherheit und Grundrechte von Menschen und Unternehmen“ schützen. In den kommenden Tagen sollen noch Einzelheiten ausgehandelt werden, eine Zustimmung von Europaparlament und EU-Staaten gilt aber als Formsache, so die Tagesschau.

Bei den Regelungen geht es vor allem um Transparenz und Datenschutz. Die Qualität der Daten für die Entwicklung von Algorithmen soll sichergestellt werden, bei der KI-Entwicklung dürfen keine Urheberrechte verletzt werden. Es muss zudem künftig klar erkenntlich sein, ob für Texte, Bilder oder Audioinhalte KI verwendet wurde. Bei kritischer Infrastruktur soll es verschärfte Vorgaben geben, unter anderem werde eine Kontrolle durch den Menschen verpflichtend.

Vorgeschlagen wurde das KI-Gesetz schon 2021, also lange bevor ChatGPT die Technologie salonfähig machte. Ein Streitpunkt war lange die Regulierung von Basismodellen, also solchen, die als Grundlage für weitere Anwendungen mit sehr vielen Daten trainiert werden. Deutschland, Frankreich und Italien hatten gefordert, dass diese Basismodelle von der Regulierung ausgenommen werden. Auch beim Thema Gesichtserkennung forderten mehrere EU-Staaten Ausnahmen.

Google: Bei der Gemini-Vorstellung geschummelt?

Google hat kürzlich seine neue KI Gemini vorgestellt, das nach eigenen Angaben bislang „größte und leistungsfähigste KI-Modell“ des Konzerns. Die Vorstellungsvideos beeindruckten die Fachpresse, versprachen aber offenbar mehr als Gemini tatsächlich halten kann und das ist Google sogar bewusst. Denn im Video hat Google getrickst und das auch in der Videobeschreibung erklärt: „Für diese Demo wurde die Latenzzeit verringert und die Gemini-Ausgaben wurden gekürzt“. Das Problem: Im Video selbst fehlt dieser Hinweis. Gegenüber Bloomberg hat Google zudem bestätigt, dass in der Demo für bessere Ergebnisse geschummelt wurde. Heise erklärt ausführlich, wie Google das gemacht hat.

Microsoft und OpenAI im Visier der Wettbewerbshüter

Nach dem Machtpoker bei OpenAI, bei dem CEO Sam Altman erst gehen musste und dann mit Microsoft-Unterstützung wieder zurückkam, will die britische Wettbewerbsbehörde CMA nun prüfen, ob die Investitionen von Microsoft in OpenAI einer Übernahme gleichkommen. Das berichtet der Spiegel. Auch die FTC in den USA und die Wächter der EU prüfen den Vorgang. „In jüngster Zeit hat es eine Reihe von Entwicklungen in der Führung von OpenAI gegeben, an denen auch Microsoft beteiligt war“, erklärte die CMA. Wenn die Zusammenarbeit als Fusion zu werten sei, müsse geprüft werden, welche Wettbewerbsauswirkungen das hätte. Konkurrenten wie Google sollen Stellungnahmen zu dem Thema einreichen. Microsoft selbst sieht wenig überraschend keine kartellrechtlichen Bedenken.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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