Impact Report

YouTube trägt 775 Millionen Euro zum deutschen Bruttoinlandsprodukt bei

Veröffentlicht: 09.09.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 10.09.2020
YouTube

Sein YouTube Festival hat die Videoplattform in diesem Jahr digital veranstaltet. Dabei hat das Google-Portal umfangreiche Einblicke in das eigene Geschäft gegeben. Im Zentrum stand dabei der YouTube Impact Report 2020, den Oxford Economics erhoben. In diesem Umfang hat die Organisation bislang keine vergleichbare Erhebung durchgeführt, Zahlen für weitere Länder, etwa Frankreich und Großbritannien, sollen demnächst aber folgen. Der Report attestiert YouTube einen hohen Stellenwert in Deutschland: Etwa 25.000 hiesige Arbeitsplätze sind direkt mit der Videoplattform verknüpft, das Ökosystem von YouTube trage rund 775 Millionen Euro zum Bruttoinlandsprodukt bei.

Andreas Briese, Managing Director für Deutschland und Zentraleuropa nennt die Zahlen „respektabel und signifikant“. Der Impact Report belege deutlich, welchen „Einfluss YouTube auf die deutsche Wirtschaft hat“, erklärt Andrew P. Goodwin von Oxford Economics. 66 Prozent der Unternehmer, die YouTube erfolgreich nutzen, bescheinigen dem Portal positive Auswirkungen auf ihre unternehmerischen Ziele. Und mehr als die Hälfte gibt an, dass YouTube direkten Einfluss auf ihr Geschäft abseits der Videoplattform hat.

Lockdown als Motor

Abseits der wirtschaftlichen Auswirkung des Portals zeigt sich, dass die Nutzung von YouTube weiterhin wächst, gerade in der Coronakrise. Monatlich erreicht YouTube eigenen Angaben zufolge 47 Millionen Erwachsene in Deutschland und das schließt, wie Andreas Briese in der Pressekonferenz und in der per Video eingespielten Keynote stets aufs neue betont, die Nutzung an TV-Geräten noch nicht mit ein. Auch diese dürfte in den vergangenen Monaten massiv gestiegen sein.

Denn einer von drei Trends, die YouTube für 2020 ausmacht, sind bildungsbezogene Inhalte und Tutorials. Zwischen Januar und März wurden 57 Prozent mehr Inhalte mit dem Titel „workout at home“ hochgeladen als im Vorjahreszeitraum. Die durchschnittlichen täglichen Aufrufe mit dem Hashtag #mitmir sind seit dem 15. März 2020 um 600 Prozent gestiegen. Ein Workout im Wohnzimmer ist mit dem Video über den Fernseher wohl angenehmer als über das Smartphone. Insgesamt ist die tägliche YouTube-Nutzungsdauer während des Lockdowns um 15 Prozent gestiegen. In einer Kantar-Studie gaben zudem im April 32 Prozent der Befragten an, mehr Online-Videos zu nutzen als vorher.

Kampf gegen Fake News

Mehr Videos und mehr Nutzer erfordern mehr Kontrolle von YouTube. Das Unternehmen betont, dass „Fake News und Verschwörungstheorien keinen Platz auf YouTube“ haben. Im zweiten Quartal des Jahres entfernte man mehr als elf Millionen Videos, die gegen die eigenen Community-Richtlinien verstoßen – etwa 120.000 davon in Deutschland. Drei Viertel der entfernten Videos hätten YouTube zufolge maximal zehn Aufrufe gehabt, bevor sie gelöscht wurden. Insgesamt seien 95 Prozent der Meldungen von YouTubes eigenen Kontrollsystemen identifiziert worden. Dass die Zahl der meldewürdigen Videos enorm ist, zeigt YouTubes NetzDG-Bilanz, die jüngst veröffentlicht wurde: 388.824 Eingaben wurden im ersten Halbjahr 2020 verzeichnet (über 100.000 mehr als im Halbjahr davor), entfernt habe man davon etwa 90.000 Inhalte.

YouTube als Werbeplattform

YouTube präsentiert sich außerdem als Werbeplattform für Unternehmen. Laut der Kantar-Studie, die Ende September veröffentlicht werden soll, werde YouTube nicht nur als überdurchschnittlich relevant wahrgenommen, die Empfänglichkeit für Werbung sei auch höher als bei vielen Offline-Kanälen. Außerdem werde sie als unterhaltsamer wahrgenommen. Und das, obwohl das Unternehmen durchaus strenge Vorschriften beim Thema Werbung hat. Anfang des Jahres etwa wurde personalisierte Werbung für Kinder verboten, über das Portal YouTube Kids sind die Bedingungen, überhaupt Werbung zu schalten, noch einmal schärfer.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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