Google veröffentlicht neue Street-View-Aufnahmen für Deutschland

Wer sich in Google Maps in Street View umsehen wollte, konnte in Deutschland in den letzten Jahren nur vereinzelte Regionen und Städte besichtigen. Und dann zeichnete sich das deutsche Street View vor allem durch eine Sache aus: die zahlreichen Verpixelungen (oder auch „blurs“). 

Denn im Jahr 2010 sorgten Datenschutz-Bedenken dafür, dass viele Deutsche ihre Wohnhäuser verpixeln ließen, um sich nicht in den Vorgarten schauen zu lassen. Beschwerte sich eine Partei aus einem Mehrfamilienhaus, wurde kurzerhand der gesamte Block verpixelt. In der Geoguessr-Community erhielt Deutschland deshalb den Spitznamen „Blurmany“ und war dadurch herrlich leicht zu erkennen.

20 Städte und zahlreiche Regionen jetzt sichtbar

Doch damit ist jetzt Schluss: Google hat nach 13 Jahren die Street-View-Aufnahmen in Deutschland aktualisiert. Die neuen Aufnahmen stammen aus dem Jahr 2022 und zeigen das Land in frischer Qualität, unverpixelt und vor allem mit vergleichsweise enormer Abdeckung. „Ab heute könnt ihr die Straßen und Sehenswürdigkeiten der 20 größten Städte mit aktualisieren Street-View-Bildern erkunden – und zusätzlich viele andere Regionen in Deutschland zum ersten Mal virtuell besuchen“, verkündete das Unternehmen dazu. 

Im Laufe der Zeit sollen noch weitere neue Aufnahmen hinzukommen. Die Google-Fahrzeuge sind seit Juni wieder unterwegs und nehmen neue Bilder auf. Nummernschilder und Gesichter von Passanten werde das Unternehmen wie gehabt unkenntlich machen.

Street-View-Bilder mit Datenschutz

Bei der Umsetzung der neuen Street-View-Bilder hat Google sich eng mit dem Hamburgischen Datenschutzbeauftragten abgestimmt, erklärte das Unternehmen im Juni. In diesem Zuge hat Google auch sämtliche alte Aufnahmen samt der Verpixelungen aus Street View entfernt. Aufgrund der Beschwerdewelle 2010 hatte Google kurzerhand entschieden, Street View in Deutschland nicht weiter auszubauen – während andere Länder in Europa immer dichter abgedeckt und fortlaufend aktualisiert wurden, blieb Deutschland ein weißer Fleck auf der Street-View-Landkarte.

Im Laufe der letzten 13 Jahre hätten sich immer mehr Nutzerinnen und Nutzer bei Google erkundigt, warum die (veralteten) deutschen Street-View-Bilder nicht mit der Realität übereinstimmen. Eine Umfrage unter 1.500 Deutschen hätte ergeben, dass mittlerweile 91 Prozent der Befragten den Dienst als „(sehr) positiv“ bewerten. Google dürfte also darauf hoffen, dass bei den neuen Bildern nicht wieder eine Flut an Verpixelungswünschen aufkommt.