ILO-Studie

KI soll mehr Jobs schaffen als zerstören

Veröffentlicht: 22.08.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 22.08.2023
KI auf Arbeit

Einer der Hauptvorwürfe an künstliche Intelligenz richtet sich stets an ihren möglichen Einfluss auf Arbeitsplätze. Beliebtes Vorurteil: KI zerstört Jobs, weil Maschinen die Arbeit von Menschen übernehmen. Eine neue Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) legt nun allerdings das Gegenteil nahe. Wahrscheinlicher sei es demnach, dass KI für mehr neue Jobs sorgen oder zumindest bestehende verändern werden, als dass sie diese vernichtet. Es würde sich eher der Charakter vieler Arbeitsplätze verändern, vor allem in Hinblick auf Arbeitsintensität und Autonomie.

Bei Bürojobs gehen die Studienautoren davon aus, dass etwa ein Viertel der Arbeitsaufgaben von künstlicher Intelligenz betroffen sein wird – bei Führungskräften und in technischen Berufen werde der Anteil geringer ausfallen, so der Spiegel.

Eher Frauen betroffen

Nicht nur Arbeitsbereiche werden der Studie zufolge unterschiedlich beeinflusst, sondern auch Personengruppen. Frauen werden der Studie zufolge eher betroffen sein als Männer. Mehr als doppelt so hoch werde der Anteil von KI betroffener Arbeit bei Frauen sein als bei Männern. Dies liege vor allem an einem deutlich höheren Frauenanteil in Bürojobs. Auch das Einkommen werde Einfluss auf die Entwicklung haben. Es ergeben sich den Studienautoren zufolge deutliche Unterschiede zwischen Ländern mit höherem Einkommen und solchen mit niedrigerem Einkommen. Es sei in reichen Ländern damit zu rechnen, dass 5,5 Prozent der Arbeitsplätze von KI betroffen sein werden, in ärmeren Ländern nur 0,4 Prozent.

Die Autoren betonen allerdings, dass „die Ergebnisse des technologischen Übergangs nicht vorherbestimmt sind. Es sind die Menschen, die hinter der Entscheidung stehen, solche Technologien zu übernehmen, und es sind die Menschen, die den Übergangsprozess leiten müssen.“ Letztendlich werde der sozioökonomische Einfluss von generativer KI stark davon abhängen, wie die Technologie gemanagt und implementiert wird. Auch die Politik sei aufgefordert, an dieser Stelle für die richtigen Rahmenbedingungen zu sorgen.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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