Neue Datenschutzbestimmungen

X will biometrische Daten erfassen – und implementiert Videoanrufe

Veröffentlicht: 01.09.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 01.09.2023
X/Twitter

Überraschend hat X, besser bekannt als Twitter, seine Datenschutzbestimmungen geändert. Ab dem 29. September soll die neue Version gelten und eine Neuerung hat es dabei durchaus in sich, wie t3n mit Verweis auf Bloomberg berichtet. In den neuen Sicherheitsbestimmungen steht: „Auf der Grundlage Ihrer Zustimmung können wir Ihre biometrischen Daten für Sicherheits- und Identifizierungszwecke erfassen und verwenden“.

Welche Daten das Portal dabei konkret meint, ist unklar, in der Regel spricht man hier von Fingerabdrücken, Gesichtserkennung oder Augenscans. Auch der Grund für die Erfassung der Daten ist offen. Möglicherweise hängt es mit Spekulationen zusammen, dass X künftig auf Passwörter bei der Identifizierung verzichten will. In jedem Fall sollte X sehr genau darlegen, was mit den Daten geschehen soll und transparent machen, an welchen Stellen und in welchem Ausmaß diese Daten verwendet werden. Denn die unerlaubte Nutzung biometrischer Daten ist kein Kavaliersdelikt. Instagram und Facebook kennen sich mit Klagen dazu aus.

Kommt X Hiring?

Zudem will das Portal künftig auch berufliche Daten abfragen. Im Datenschutz-Update ist davon die Rede, dass der berufliche Werdegang, Bildung, Beschäftigungspräferenzen, Qualifikationen, Fertigkeiten und Infos zu einer potenziellen Arbeitssuche künftig mit angegeben werden können. Wer da nun an LinkedIn oder Xing denkt, liegt wohl gar nicht so falsch. Derzeit wird X Hiring im Rahmen einer Betaphase getestet, ein berufliches Netzwerk, das laut Elon Musk eine „coole“ Alternative zum „peinlichen“ LinkedIn werden soll.

Audio- und Videoanrufe bei X

Und zu guter Letzt hat Musk in einem Tweet neue Funktionen für seinen strauchelnden Kurznachrichten angekündigt. Zukünftig sollen Audio- und Videoanrufe ermöglicht werden. Dies soll ohne Telefonnummer einfach über das Netzwerk funktionieren, ähnlich wie man es von Messengern wie WhatsApp oder Signal kennt. Die neuen Funktionen sind ein weiterer Schritt hin zu Musks Vorstellung einer „Everything App“, die alles abbilden soll, was Internet- und Mobilnutzer brauchen.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Christoph Pech

Kommentare  

#1 Bernd 2023-09-04 10:43
Oh nein Gott, wie schrecklich. ein Glück damit nichts zu tun haben zu müssen. Doch kann irgendwann ein Arbeitgeber oder eine Behörde einen zur Nutzung dieser indiskreten Spyapp zwingen? Ich hoffe nicht
Zitieren

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.