Digital Tech Newsflash

Wegen DMA: WhatsApp bald mit anderen Messengern kompatibel

Veröffentlicht: 11.09.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 11.09.2023
Messengerdienste

Auf dieses Feature haben viele Nutzer:innen lange gewartet, bald wird es – gezwungenermaßen – eingeführt: WhatsApp muss sich für andere Messenger öffnen. Eine Betaversion hat nun die neue Oberfläche „Third-party chats“ (Drittanbieter-Chats) eingeführt, wie WABetaInfo berichtet. Noch ist das Feld leer, künftig werden darin aber wohl Benachrichtigungen von Signal, Telegram und anderen Konkurrenz-Diensten zu finden sein. Entdeckt hat WABetaInfo die neue Oberfläche im Google Play Beta Programm. Wann sie für Tester verfügbar ist, ist unklar.

Klar ist aber: Für Endverbraucher:innen wird die Möglichkeit, auch Nachrichten von anderen Messengern bei WhatsApp zu empfangen, spätestens im März 2024 verfügbar sein. Denn ab dann schreibt der Digital Markets Act (DMA) die Interoperabilität vor. Dieser benennt Auflagen für sogenannte Gatekeeper. In der vergangenen Woche wurde Meta, neben Amazon, Alphabet oder auch Microsoft, als Gatekeeper eingestuft, die Interoperabilität gilt also auch für den Facebook Messenger. Der DMA soll ein faires Geschäftsumfeld in der EU schaffen. Verstößt ein Konzern gegen das Gesetz, drohen Geldbußen von bis zu 20 Prozent des weltweiten Gesamtumsatzes.

Ehemals größte türkische Kryptobörse: Chef muss für 11.196 Jahre ins Gefängnis

Die Kryptobörse Thodex (ehemals Koineks) wurde erst 2017 gegründet, entwickelte sich aber schnell zur zwischenzeitlich größten in der Türkei. 2021 verschwand die Plattform plötzlich aus dem Netz, ihr CEO Faruk Özer hatte sich mit umgerechnet 1,9 Milliarden Euro nach Albanien abgesetzt und knapp 400 Nutzer:innen um ihr Geld gebracht. 2022 wurde Özer von Interpol festgenommen und 2023 an die Türkei ausgeliefert. Nun wurden er und zwei seiner Geschwister von einem türkischen Gericht verurteilt. Das Strafmaß: Jeweils 11.196 Jahre Gefängnis wegen Betrug, Geldwäsche und organisierten Verbrechens, wie die BBC berichtet.

Gefordert hatte die Staatsanwaltschaft sogar 40.562 Jahre! Wie diese absurde Dauer zustande kommt? Im Jahr 2004 hatte die Türkei die Todesstrafe abgeschafft, damals als Zugeständnis an die EU, da man eine Mitgliedschaft angestrebt hatte. Die quasi tausendfach lebenslangen Strafen sind jetzt also der Ersatz der türkischen Justiz. Özer bestreitet die Vorwürfe übrigens nach wie vor. Hätte er wirklich kriminell handeln wollen, hätte er sich nicht so „amateurhaft“ angestellt, sagt er. „Ich bin klug genug, um jede Institution der Welt zu leiten.“ Im Gefängnis hat er nun jedenfalls genug Zeit, an Business-Plänen zu arbeiten.

Kein Deutschlandticket integriert: Kritik an der Bahn-App

Seit über vier Monaten gibt es in Deutschland nun das 49-Euro-Ticket. Bei Kund:innen kommt das, gemeinhin als Deutschlandticket bekannte, Ticket gut an, bei der Deutschen Bahn ist es aber immer noch nicht ganz angekommen. Genauer: In der App der Bahn. Nach wie vor ist das Ticket nicht in das Buchungssystem integriert und das sorgt für Kritik. Der Bundesvorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Detlev Neuß, findet dies kundenunfreundlich und „sehr ärgerlich“, so der Spiegel. Denn für Kund:innen bedeutet das, dass sie im Zweifel viel mehr Geld zahlen müssen als notwendig, weil Strecken nicht als kostenlos im Rahmen des Tickets ausgewiesen werden. Die Bahn hat nun angekündigt, die Option zu integrieren, nennt aber noch keinen Zeitrahmen. Die Umsetzung sei „kompliziert“.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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