Circle-to-Search, KI, Spam

Die Google-Suche erhält eine Frischzellenkur, aber nur teilweise freiwillig

Veröffentlicht: 18.01.2024 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 18.01.2024
Google

Bei der Google-Suche tut sich in diesen Tagen einiges, was das Sucherlebnis verbessern soll. Künstliche Intelligenz spielt dabei wenig überraschend eine entscheidende Rolle. In einem Blogbeitrag hat der Konzern die neue Funktion Circle-to-Search angekündigt. Dabei kreist man auf dem Smartphone-Display einen Bildausschnitt ein und dieser wird automatisch in die Google-Suche überführt. Dabei kommt der Bilderkennungsdienst Google Lens zum Tragen. Ausgerollt wird wird die Funktion am 31. Januar zunächst auf Google-eigenen Smartphones und der aktuellsten Galaxy-S-Serie.

Außerdem hat Google seine Kombi-Suche verbessert. Bislang konnte man damit etwa ein Foto von roten Schuhen machen, das Wort „blau“ hinzufügen und erhielt dann entsprechende Ergebnisse in der Google-Suche. Mittels generativer KI soll die Funktion nun noch mächtiger werden. Richtet man die Kamera auf etwas (oder lädt ein Foto hoch) und stellt dazu mit der Google-App eine Frage, zeigt die Kombi-Suche nun Ergebnisse mit KI-basierten Informationen an. Man kann nun also auch komplexere Anfragen mit Bildern verbinden. Als Beispiel nennt Google ein Brettspiel, das man auf einem Flohmarkt sieht, bei dem aber Verpackung und Anleitung fehlen. Man kann das Brettspiel fotografieren, fragen, wie man es eigentlich spielt und erhält im besten Fall die passenden Ergebnisse. In Deutschland muss man auf die neue Kombi-Suche allerdings noch warten.

Änderungen auf Druck der EU

Eine ganz andere Veränderung in der Google-Suche hat der Konzern nicht aus freien Stücken, sondern auf Druck der Europäischen Union implementiert. Wie das Handelsblatt berichtet, wird die Suche künftig konkurrierende Vergleichsseiten prominenter in den Suchergebnissen anzeigen. Damit reagiert der Konzern auf die schärferen Regeln des Digital Markets Acts (DMA). Dieser schreibt vor, dass konkurrierende Angebote mit den eigenen Ergebnissen gleichgestellt werden müssen. Zudem muss der Wechsel der Standard-Suchmaschine auf Android erleichtert werden und europäische Nutzer:innen von Google-Diensten müssen einer Weitergabe von Daten an Dritte für Werbezwecke aktiv zustimmen.

Studie: Die Google-Suche wird schlechter

Laut einer Studie der Bauhaus-Universität Weimar, der Universität Leipzig und des Zentrums für Skalierbare Datenanalyse und künstliche Intelligenz (Scads) wird die Google-Suche immer schlechter. Grund dafür ist offenbar Seo-Spam. Das Problem hat dabei nicht nur Google, sondern auch andere Suchmaschinen. Und das Problem werde künftig dank künstlicher Intelligenz noch gravierender werden, so T3n. „Die Grenze zwischen gutartigen Inhalten und Spam in Form von Content- und Link-Farmen verschwimmt zunehmend“, heißt es in der Studie. Bei hochrangigen Suchergebnissen handele sich zu einem „erheblichen Teil“ um „reinen SEO-Produkt­bewertungs­spam“. Die Studie bestätige den Eindruck, „dass eine Flut von minderwertigen Inhalten, insbesondere für die Produktsuche, jede Art von nützlichen Informationen in den Suchergebnissen ertränkt.“

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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