Über 260.000 Stellen gestrichen

Die größte Entlassungswelle seit der Dotcom-Blase ist in vollem Gange

Veröffentlicht: 18.03.2024 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 18.03.2024
Programmierer

Die Zeiten für die Tech-Branche sind offenbar so schwierig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die große Ernüchterung nach der Corona-Pandemie, in der die Branche enorm zulegte und viele Stellen geschaffen hatte, hält an. Bis Mitte März haben allein 209 Tech-Unternehmen 50.312 Mitarbeiter:innen entlassen. 2023 waren es 260.000 Angestellte in etwa 1.200 IT-Unternehmen. Die Entlassungswelle ist also nach wie vor in vollem Gange und es ist die größte seit Anfang des Jahrtausends, als die geplatzte Dotcom-Blase der Wirtschaft zu schaffen machte.

Das berichtet CNBC und beruft sich dabei auf Zahlen des Portals Layoffs.fyi, das die Entwicklung seit der Corona-Pandemie automatisiert verfolgt. Für den Großteil der abgebauten Stellen sorgen dabei Big-Tech-Konzerne wie Alphabet, Amazon, Meta, Microsoft oder auch PayPal und SAP, die gerade im vergangenen Jahr mit Massenentlassungen von sich reden machten. Insgesamt war 2023 das zweitgrößte Jahr für Stellenkürzungen in der Tech-Branche seit Beginn der Aufzeichnungen – gravierender war es nur 2001.

 

KI gegen den Trend

Die großen Einsparungen in der gesamten Branche sorgen gleichzeitig dafür, dass es immer schwieriger wird, neue Anstellungen zu finden. CNBC hat dafür mit Betroffenen und Insidern gesprochen. Der wettbewerbsintensive Markt zolle der Situation Tribut. Gesucht werden nicht nur weniger Mitarbeiter:innen, diese werden bei höheren Qualifikationsanforderungen auch noch schlechter bezahlt als vorher. Das Portal nennt als Beispiel etwa Softwareentwickler und Datenwissenschaftler, die noch vor ein paar Jahren händeringend gesucht wurden und nun sogar die Branche wechseln müssen, um gut bezahlte Arbeit zu finden.

Ein Betroffener, mit dem CNBC gesprochen hat, wurde im November entlassen und hat sich seitdem erfolglos auf über 100 Stellen beworben. „Der Markt ist nicht mehr das, was er einmal war. Um sich eine neue Position zu sichern, verlassen viele Vertriebsmitarbeiter und Personalvermittler die Tech-Branche komplett. Sogar Ingenieure gehen Kompromisse ein – sie akzeptieren Rollen mit weniger Stabilität, einem schwierigeren Arbeitsumfeld oder geringeren Löhnen und Sozialleistungen“, erklärt Roger Lee, Gründer von Layoffs.fyi.

Ein IT-Bereich entwickelt sich allerdings gegen den Trend positiv: Die Gehälter für KI-Spezialisten steigen und diese werden nach wie vor gesucht. Eigentlich wird künstliche Intelligenz mit dafür verantwortlich gemacht, dass Stellen abgebaut werden. Gleichzeitig sind fähige Leute für die Implementierung entsprechender Systeme aber noch Mangelware.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Christoph Pech

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.