Nach dem Autorenstreik

Netflix will höhere Produktionskosten auf Zuschauer:innen umlegen

Veröffentlicht: 04.10.2023 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 04.10.2023
Autorenstreik vor Netflix-Gebäude

Der Streik der Autorengewerkschaft Writers Guild of America (WGA) legte die US-amerikanische Film- und Serienindustrie fast ein halbes Jahr lahm. Nun konnte zwar eine vorläufige Einigung erzielt werden, für diese zeichnen sich aber bereits erste Konsequenzen für Verbraucher:innen ab. So soll der Streaming-Anbieter Netflix als erster angekündigt haben, die höheren Kosten für Produktionen auf seine Kund:innen umzuwälzen, wie Reuters unter Berufung auf das Wall Street Journal schreibt.

Die Preisspirale bei Netflix dreht sich weiter

Wirklich zur Ruhe kommen können Nutzer:innen des Streaming-Dienstes Netflix derzeit nicht. In diesem Jahr allein wurde bereits das beliebte Teilen von Konten unterbunden sowie ein neues Abo-Modell mit Werbefinanzierung eingeführt. Jetzt die nächste Neuerung: Angesichts der zu erwartenden höheren Kosten für die Autorenschaft plant Netflix offenbar, die Abopreise erneut anzupassen.

Wie viel genau die Erhöhung betragen wird, ist dabei noch unbekannt. Auch, ob sämtliche Märkte betroffen sein werden oder zunächst nur die USA und Kanada, lässt sich aktuell nur mutmaßen. Konkretere Informationen wird es vermutlich erst nach dem endgültigen Ende des Autorenstreiks geben.

 

Hollywood streikt: Das steckt dahinter

Über fünf Monate hinweg streikte ein Großteil der US-Filmbranche. Der durch die WGA initiierte Streik wurde durch die Gewerkschaft für Schauspieler:innen, SAG-AFTRA, unterstützt. Anlass waren die Gehaltsstrukturen der Branche. So verdienten sich Studios und Unternehmen wie Netflix oft eine goldene Nase an Filmen und Serien, während diejenigen, die das Ganze geschrieben haben, oft mit eher geringen Prozentsätzen abgespeist wurden. 

Auch war das bisherige Modell angesichts der modernen Streaming-Landschaft schlicht nicht mehr zeitgemäß. So machten die oft pauschalen Verträge zu Zeiten linearen Fernsehens und absehbarer Ausstrahlungen vielleicht Sinn – mittlerweile wurden Medien jedoch durch Streamingdienste deutlich freier und vor allem länger angeboten.

Ein weiterer Streitpunkt war auch der Einsatz künstlicher Intelligenz. Diese scheint die Jobs der Autorenschaft – sowie dank Deep Fake und Co. zunehmend auch jene der Darsteller:innen – zunehmend zu gefährden.

Vergangene Woche kam es jetzt zu einer vorläufigen Einigung im Streik. Ein neuer Rahmenvertrag, mit Gültigkeit bis Mai 2026, wurde dabei beschlossen. Wie die Süddeutsche hierzu berichtet, müssen diesem nun noch die 11.000 der Gewerkschaft angehörigen Mitglieder zustimmen. 

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Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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Kommentare  

#1 M.B. 2023-10-05 12:25
Es lohnt sich nicht Netflix zu bezahlen, den die überwiegend angebotene Filme oder Serien regulieren Fernseher laufen (ZDF uzw.), außerdem, wenn man kein Englisch kennt ist verloren, denn auf deutschen Netflix Kanälen kann man Serien oftmals nur auf Englisch oder spanisch Striemen, also man bezahlt für garnicht
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