Bundesarbeitsministerium

Mitarbeitende im E-Commerce verdienen schlecht

Veröffentlicht: 27.12.2023 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 27.12.2023
Mann mit Handscanner in Lager

Angesichts zahlreicher Teuerungen wurden vielerorts die Gehälter angehoben. Trotzdem gibt es frappierende Unterschiede je nach Branche. So zeigte eine Anfrage der Linken im Bundestag nun, dass besonders der Internet- und Versandeinzelhandel deutlich hinter dem mittleren Bruttomonatseinkommen der deutschen Gesamtwirtschaft steht. Wie der Spiegel anhand konkreter Zahlen des Bundesarbeitsministeriums belegt, verdienten sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte im E-Commerce durchschnittlich gerade einmal 2.952 Euro Brutto im Monat.

Fast 30 Prozent im Niedriglohnbereich

Das Bundesarbeitsministerium erfasst die Lohnentwicklung in Deutschland statistisch, um über aktuelle Entwicklungen Aufschluss geben zu können. Das durchschnittliche Bruttomonatseinkommen wird dabei als Median bezeichnet und gibt Auskunft über die gesamtwirtschaftliche Lage im Land. 2022 lag dieses Medianeinkommen dabei bei 3.646 Euro. Von der Gesamtbevölkerung liegen 16,5 Prozent im sogenannten Niedriglohnbereich.

Die Schwelle zu diesem befindet sich bei 2.501 Euro. Wo es um die Gesamtwirtschaft also verhältnismäßig gut aufgestellt ist, sieht es im E-Commerce deutlich anders aus. Ganze 28,5 Prozent der Branchenvertreter:innen befinden sich hier im Niedriglohnsektor.

Linke fordern Mindestlohn von 14 Euro

Die Anfrage der Linken zielte dabei vor allem auf die Unverhältnismäßigkeit des Wachstums ab. So erlebte der Online-Handel, vor allem durch die Coronapandemie, einen massiven Aufschwung: zwischen 2018 und 2021 kletterten die Umsätze von 70,5 auf 120 Milliarden Euro. Doch diese Umsätze scheinen sich die Unternehmen vor allem in die eigenen Taschen zu stecken. 

Denn im gleichen Zeitraum stiegen die Gehälter lediglich um rund acht Prozent. Linken-Bundestagsabgeordnete Susanne Fersch fordert daher eine Anpassung des gesetzlichen Mindestlohns für die Internet- und Versandeinzelhandelsbranche. Auf 14 Euro solle dieser künftig steigen und dabei tariflich verankert werden. Weiterhin sollen Minijobs sozialversicherungspflichtig werden – Maßnahmen, um die „Ausbeutung in Branchen wie dieser“ zu beenden.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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