Der frühe Vogel

Bundesregierung rechnet 2024 jetzt mit geringerem Wirtschaftswachstum

Veröffentlicht: 14.02.2024 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 14.02.2024
Robert Habeck, Bundeswirtschaftsminister (Grüne)

Gut informiert am Morgen – heute mit diesen Themen

  • Die Bundesregierung erwartet nur 0,2 Prozent Wachstum beim Bruttoinlandsprodukt
  • Inflation: Forscher:innen sprechen sich für Steigerung der Reallöhne aus
  • Airbnb will das Geschäft in deutschen Nachbarländern ausbauen

 

In diesem Jahr erwartet die Bundesregierung, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lediglich um 0,2 Prozent steigen wird. Damit haben SPD, Grüne und FDP ihre Prognose für das laufende Jahr nun deutlich gesenkt – so war man zuvor noch von einem Anstieg von 1,3 Prozent ausgegangen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aktuell von Insidern und unter Berufung auf den Entwurf des aktuellen Jahreswirtschaftsberichts, der kommende Woche veröffentlicht werden soll. 

Die BIP-Prognose aus dem Oktober sei aber schon länger nicht mehr realistisch angesehen worden, offiziell wollte sich die Regierung vor der Veröffentlichung des Berichts dazu jedoch nicht äußern, meldet das Handelsblatt.

Grund für das schwächere Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr waren weiterhin die hohe Inflation und wachsende Zinsen. Auch die eingetrübte Kauflaune und eine sinkende Nachfrage trugen dazu bei. Ende Januar gab das Statistische Bundesamt einen Rückgang des BIP im vierten Quartal 2023 um 0,3 Prozent bekannt. In die aktuelle Prognose fließen neben einer Unsicherheit durch Krisen und wenig Wachstum in der globalen Wirtschaft indes auch die Haushaltskonsolidierung mit ein.

Inflation wirkt nach: Forscher:innen empfehlen Steigerung von Reallöhnen 

Die realen Tariflöhne seien inflationsbedingt in den letzten Jahren auf das Niveau von 2016 zurückgefallen. Zudem fiel die Kaufkraft von Tarifbeschäftigten sechs Prozent geringer aus, als noch im Jahr 2020, „was eine Folge der drastischen Reallohnverluste 2021 und insbesondere 2022 ist“, ermittelte jetzt das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung im Tarifpolitischen Jahresbericht. 

Im vergangenen Jahr sei die hohe Teuerungsrate dann weitgehend ausgeglichen wurden, da die Reallöhne im Durchschnitt um 5,5 Prozent stiegen. „Es ist ein wichtiger Schritt, dass die Kaufkraft der Tarifbeschäftigten 2023 im Mittel weitgehend gesichert werden konnte“, erläutert der Leiter des WSI-Tarifarchivs, Prof. Dr. Thorsten Schulten. „Um jedoch auch die massiven Reallohnverluste der beiden Vorjahre ausgleichen zu können, sind in den kommenden Tarifrunden kräftige Reallohnsteigerungen notwendig. Das ist auch wichtig, um die schwache Konjunkturentwicklung in Deutschland zu stabilisieren.“ 

Airbnb will in deutschen Nachbarländern wachsen

Airbnb hat aktuelle Geschäftszahlen vorgelegt und kann im letzten Quartal ein Umsatzplus von 17 Prozent auf 2,2 Milliarden US-Dollar verbuchen, zudem gab es 18 Prozent mehr Übernachtungsangebote als im Vorjahr. Noch kämen aber auf jede:n Airbnb-Kund:in neun Hotelübernachtungen. Unterm Strich steht zudem ein Verlust von 349 Millionen Dollar, der aber auf eine einmalige Steuerbelastung zurückzuführen sei, heißt es beim Finanzportal Onvista

Nach einem erfolgreichen Wachstum in Deutschland will das Vermittlungsportal für Ferienwohnungen jetzt das Geschäft in Belgien, den Niederlanden und in der Schweiz ausbauen, kündigte der Mitgründer und Chef Brian Chesky im Zuge der Bekanntgabe der Quartalszahlen an. Darüber hinaus senkt Airbnb nach und nach die zusätzlichen Reinigungsgebühren, berichtet TechCrunch. Demnach wurden in fast 300.000 Unterkünften die Gebühren gesenkt oder gestrichen – bei 40 Prozent der Inserate gibt es sie nicht mehr. Damit wolle das Unternehmen eine transparentere Preisgestaltung anstreben, heißt es.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Hanna Behn

Kommentare  

#2 Rosamunde Müller 2024-02-16 18:27
Zehntausende Betriebe gaben im Jahr 2023 auf

t-online.de/.../...

Schon traurig.
Zitieren
#1 anja 2024-02-14 08:30
wir sind in einem schwund bzw. rezession ! da wächst im moment garnichts. im gegenteil. noch mehr pleiten und abwanderungen. da sind selbst 0,2 % schönrederei. das wird noch übler werden als es bereits ist, wenn diese regierung dranbleibt. deutschland ist doch schon jetzt europas armenhaus.
Zitieren

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.