Online-Marktplatz Rakuten geht gegen Verkauf von Walfleisch vor

Veröffentlicht: 04.04.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 04.04.2014

Künftig soll der Online-Handel mit Walfleisch auf Rakuten unterlassen werden. Das fordert Rakuten von seinen Online-Händlern. Der japanische Online-Marktplatz reagiert damit auf ein aktuelles Urteil des Internationalen Gerichtshofs. Dieser hatte Japan die Jagd auf Großwale in dieser Woche verboten.

Rakuten.com untersagt Handel mit Walfleisch.

(Bildquelle Wal: Denis Kichatof via Shutterstock)

Japans größter Online-Marktplatz Rakuten möchte offenbar den Handel mit Walfleisch auf seiner Plattform unterbinden. Eine Nichtregierungsorganisation hatte den Online-Marktplatz erst im vergangenen Monat als größten Online-Marktplatz für Walfleisch weltweit bezeichnet. Nun reagiert Rakuten auf eine Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag, der sich in dieser Woche gegen den Handel mit Walfleisch ausgesprochen hat. Nach Ansicht des UN-Gerichts verstoße Japan mit seiner Jagd auf Großwale im Südpolarmeer gegen internationales Recht.

Rakuten bereits im März von Organisationen kritisiert

Als die Nichtregierungsorganisation Environmental Investigation Agency im März einen Bericht über Rakuten und den Handel von Walfleisch auf der Plattform vorgelegt hatte, gab es noch keine Reaktionen vom Online-Händler. Diesmal sieht sich Rakuten aber gezwungen zu reagieren, da der Internationale Gerichtshof der Vereinten Nationen ganz Japan verurteilt hat. Japan muss nach Ansicht der zuständigen Richter die Jagd im Südpolarmeer mit sofortiger Wirkung einstellen und alle Lizenzen widerrufen.

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Rakuten hat heute seine Online-Händler kontaktiert und sie aufgerufen, künftig den Handel von Walfleisch auf dem Online-Marktplatz Rakuten zu unterlassen.

„Wir haben allen Shops auf Rakuten bereits am 1. April eine Nachricht zukommen lassen“, sagte eine Pressesprecherin von Rakuten gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. „Wir berufen uns auf die Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs und der Zustimmung der japanischen Regierung, dem Urteil Folge zu leisten“, sagte die Sprecherin weiter.

Die Nachricht habe Rakuten allen 42.000 Online-Shops auf seinem Marktplatz zukommen lassen, da Rakuten selbst nicht wisse, wie viele Online-Händler tatsächlich Walfleisch auf dem Online-Marktplatz verkaufen.

Nach wie vor finden sich 700 Walfleisch-Angebote gelistet

Laut der Nachrichtenagentur AFP ergab eine Suche auf Rakuten heute rund 700 gelistete Angebote von Walfleisch. Angebote von Delfinfleisch ließen sich indes nicht finden.

Derweil hat Rakuten angekündigt, dass sich in Sachen Elfenbeinhandel nichts verändere. Demnach bleibt der Handel mit Elfenbein auf Rakuten – der auch von der Nichtregierungsorganisation Environmental Investigation Agency im März kritisiert wurde – unverändert bestehen.

Nach einer Konvention der Vereinten Nationen ist der kommerzielle Walfang bereits seit 1986 gänzlich verboten. Japan hatte den Walfang aber bislang immer erfolgreich mit wissenschaftlichen Zwecken begründet. Im Jahr 2010 zogen dann Australien und Neuseeland vor den Internationalen Gerichtshof und forderten von Japan, den Walfang vor ihren Küsten zu unterlassen.

Kommentare  

#1 Kennydi 2014-04-08 12:14
Es ist eine Frechheit von Rakuten zu behaupten sie wissen nicht wer Walfleisch auf Ihrem Portal verkauft. Sie brauchen ja nur mal selber suchen und finden die Angebote.
Solche Portale wie Rakuten sollte jeder meiden die jegliche ethischen Ansprüche nach hinten stellen wenn es ums Geld verdienen geht. Das die Japaner Geld verdienen als oberstes Gebot sehen, sieht man ja schon an Ihrer Energiepolitik und dem Umgang mit der Bevölkerung rund um Fukuschima. Diese Kultur war für mich schon immer Rätselhaft nun wird sie auch noch gänzlich unsympathisch.
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