Facebook droht mit Account-Löschung bei Klarnamen-Verstoß

Veröffentlicht: 11.12.2014 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 11.12.2014

Spitznamen, lustige Varianten des Vornamens oder einfach frei erfundene Namen – all das gibt es bei Facebook und alle Nutzer, die das machen, verstoßen gegen die Richtlinien von Facebook. Das Social Network schreibt nämlich einen Klarnamen-Zwang vor und will diesen zur Not auch mit Androhungen einer Account-Löschung durchsetzen.

Daumen hoch, Daumen runter, Social Media

(Bildquelle Social Media: Cienpies Design via Shutterstock)

Bei Facebook sind 1,35 Milliarden Menschen angemeldet. Und nach Vorgabe des Netzwerkes, sollten sich alle Nutzer mit ihrem richtigen Namen – also ihrem Klarnamen – angemeldet haben. Natürlich weiß jeder, dass dies nicht der Fall ist. Facebook ist davon aber alles andere als begeistert und hat in letzter Zeit wieder verstärkt Kontrollen durchgeführt.

Facebook fordert Klarnamen

Wer Facebook nutzen möchte, erklärt sich mit Einrichtung des Kundenkontos und der Nutzung des Dienstes mit den Nutzungsbestimmungen einverstanden. In Punkt vier der Erklärung der Rechte und Pflichten steht ausdrücklich: „Facebook-Nutzer geben ihre wahren Namen und Daten an und wir benötigen deine Hilfe, damit dies so bleibt.“ Problematisch: Diese Regel ist laut der Westfalenpost nur schwer mit dem deutschen Recht in Einklang zu bringen. Denn das Telemediengesetz regelt klar die Pflichten des Dienstleisters (§13 TMG) und dies besagt, dass es in Deutschland grundsätzlich erlaubt ist, Online-Dienste unter einem Pseudonym zu nutzen.

Da es sich bei Facebook aber um einen Global Player handelt, sieht es keinen Bedarf, sich an die Vorschriften zu halten. Um sicher zu stellen, dass diese Klarnamen-Pflicht erfüllt wird, hat Facebook in letzter Zeit wieder vermehrt Kontrollen durchgeführt und einigen Usern sogar mit der Account-Löschung gedroht.

Facebook bleibt auf hartem Kurs

Facebook erklärt die Pflicht damit, dass Nutzer, die ihren richtigen Namen verwenden würden, im Netz besonnener agieren würden und weniger ausfallend wären. Der Verbraucherschützer Dennis Romberg glaubt jedoch nicht an diese einfache Erklärung. Gegenüber der Westfalenpost äußerte er den Verdacht, dass Facebook mit dem Klarnamen viel mehr anfangen könnte.

Um dem Zwang zu entgehen, gibt es nicht viele Möglichkeiten. Dennis Romberg fasst es kurz zusammen: „Wenn man den Online-Dienst weiter nutzen möchte, könnte man klagen – oder man verzichtet eben auf Facebook.“

Dass Facebook so sehr auf den Klarnamen pocht, ist dabei sogar etwas überraschend, da es vor wenigen Monaten eigentlich hieß, dass das Unternehmen die Richtlinie lockern wolle. Hintergrund war damals der Streit mit mehreren Drag Queens und Kings, die sich mit ihrem Künstlernamen auf Facebook bewegten.

 

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