Studie von Auxmoney und Statista

Immer mehr Verbraucher ziehen Kredite in Erwägung

Veröffentlicht: 31.03.2023 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 31.03.2023
Frau auf Sofa mit Kreditkarte

Inflation und steigende Lebenshaltungskosten führen dazu, dass Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Ausgaben weitestgehend einschränken. Das bekommen vor allem die  Gastronomie- und Reisebranche, aber auch andere Freizeitangebote sowie Händler von Bekleidung oder Unterhaltungselektronik zu spüren. 

Wie eine aktuelle Studie zum Kreditverhalten von Auxmoney und Statista zeigt, ziehen mittlerweile 31 Prozent der Deutschen auch einen Kredit in Betracht. Jeder Zweite glaubt sogar, dass man mittlerweile kaum noch um einen Kredit herumkomme. 

Zwei von fünf Befragten erwarten weitere Verschlechterung der Finanzlage

Wie aus den Umfrageergebnissen hervorgeht, haben die bisherigen Entwicklungen dazu geführt, dass sich viele Menschen einschränken müssen. Vor allem Frauen bekommen dies zu spüren: 53 Prozent der Befragten gaben an, dass sich ihre Situation in den letzten drei Monaten stark verschlechterte. Bei den Männern waren es lediglich 39 Prozent.

Beim Ausblick in die Zukunft sieht es nur unwesentlich rosiger aus: 44 Prozent der Frauen und 40 Prozent der Männer erwarten eine weitere deutliche Verschlechterung ihrer finanziellen Umstände. Neben diesen geschlechtsspezifischen Unterschieden wird auch ein Gefälle in Bezug auf Altersgruppen deutlich: 44 Prozent der über 60-Jährigen erwarten finanzielle Probleme, bei den 18-29-Jährigen trifft dies noch auf 30 Prozent zu.

Wo schmerzt die Inflation am stärksten

Die Kostensteigerungen in vielen Lebensbereichen werden von 98 Prozent der Befragten deutlich wahrgenommen. Am meisten Sorgen bereiten dabei die Höhe jener Ausgaben, auf die man schlecht verzichten kann: Miete, Nebenkosten, Lebensmittel und Getränke sowie Mobilität. Verzichtet wird dagegen in den Bereichen Gastronomie (88 Prozent), Kleidung und Schuhe (87 Prozent) sowie Freizeit und Reisen (83 sowie 81 Prozent).

Doch welche Auswege aus dieser Krise sehen die Menschen? Laut der Studie kommt das Überziehen des Kontos oder die Aufnahme eines Kredits nur für wenige infrage. So gaben 84 Prozent der 1-Personen-Haushalte an, diesen Schritt für „eher unwahrscheinlich“ zu halten. Bei den 4-Personen-Haushalten waren es immerhin noch 56 Prozent. 

 

Verzicht kommt vor Kredit

Mögliche Reaktionen auf die Wirtschaftslage gibt es verschiedene. Bemessen an einem 3-Personen-Haushalt, verzichten 45 Prozent lieber auf größere Anschaffungen, 35 Prozent greifen auf Ersparnisse zurück, 24 Prozent überziehen ihr Konto, 15 Prozent leihen sich Geld von Freunden oder Familie – lediglich 8 Prozent bedienen sich eines Kredits. 

Einen Kredit aufzunehmen, scheint streckenweise stellenweise weiterhin ein heikles Thema. Doch das Image bessert sich dennoch zunehmend. So steht zwar eine von drei Personen Krediten kritisch gegenüber, doch für 42 Prozent der Befragten gilt die Aufnahme eines Kredits heutzutage als etwas ganz Normales. 

Online-Kreditgeber zunehmend beliebt

Besonders bei Anschaffungen wie einem Fahrzeug (52 Prozent) oder einer Immobilie (48 Prozent) zeigen sich die Befragten offen für Kredite. Deutlich wird zudem, dass jüngere Menschen dem Thema Finanzen im Allgemeinen sowie speziell Krediten gegenüber offener sind.  Bei den unter 40-Jährigen sind vor allem Online-Kreditanbieter (22–23 Prozent) beliebt. Insgesamt halten sich Banken jedoch weiterhin an der Spitze der Kreditgeber (79 Prozent).

Für die Erhebung wurden zwischen 11. und 21. November 2022 über 1.000 volljährige Deutsche online nach ihrer aktuellen finanziellen Situation befragt. Die vollständigen Studienergebnisse stellen Auxmoney und Statista kostenlos zur Verfügung.

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Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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