Versteckte Gebühr

Aufgepasst: Mit PayPal wird der Lieferando-Einkauf teurer

Veröffentlicht: 30.04.2024 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 30.04.2024
PayPal auf Smartphone

Wer in nächster Zeit Essen über Lieferando bestellt, sollte bei den Zahlungsoptionen ganz genau hinschauen, denn bei einigen müssen Kunden tiefer in die Tasche greifen. Wie aus einem von der ehemaligen Klarna-Managerin Daria Berdnikova geposteten Screenshot auf LinkedIn hervorgeht, berechnet der Lieferdienst versteckte Gebühren für Zahlungen mit PayPal oder Apple Pay. 

Die zusätzliche Gebühr von 0,29 Euro für Paypal-Zahlungen wurde inzwischen auch von einem Lieferando-Sprecher bestätigt. „Kunden können zwischen Barzahlung und einer Vielzahl von Zahlungsmethoden wählen. Lieferando erhebt ein Zahlungsentgelt, wenn die Zahlung nicht direkt von einem Zahlungsmittel wie z. B. Kreditkarte erfolgt, sondern per Zahlungsdienstleister als Mittler zwischen dem Zahlungsmittel des Kunden und Lieferando“, so die Erklärung des Unternehmens beim Online-Magazin Financefwd.

Lieferandos Praxis ist legal

Ob diese Praxis rechtmäßig ist, dazu hatte bereits im März 2021 der Bundesgerichtshof geurteilt und dies bestätigt. Unternehmen dürfen zusätzliche Gebühren für Zahlungen über Dienstleister wie PayPal oder Sofortüberweisung verlangen, so das Urteil des BGH (Az. I ZR 203/19). Der BGH wies damals eine Klage der Wettbewerbszentrale gegen Flixbus zurück und argumentierte, dass bei diesen Zahlungsmethoden zusätzliche Dienstleistungen erbracht werden, im Gegensatz zu kostenlosen Verfahren wie Überweisung oder Lastschrift. Der Fernbusbetreiber hatte in der Vergangenheit Zusatzgebühren für Zahlungen per Sofortüberweisung und PayPal verlangt, diese Aufschläge inzwischen aber wieder eingestellt.

Insbesondere bei PayPal wird die Gebühr laut BGH nicht für die Nutzung des Zahlungsmittels, sondern für die Einbindung des Zahlungsdienstleisters erhoben, der die Zahlung abwickelt. Der Zahlungsdienstleister hat bereits Anfang 2018 die Weitergabe von Gebühren an Kunden durch Händler in seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen untersagt, um zu verhindern, dass Kunden aus Kostengründen andere Zahlungsmittel wählen. Es gab jedoch Ausnahmen für große Unternehmen wie die Lufthansa und die Deutsche Bahn. Aktuell soll sich PayPal wegen der Zusatzgebühren in Gesprächen mit Lieferando befinden.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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