Markenstreit

Apple will Birnen-Logo einer Koch-App verbieten lassen

Veröffentlicht: 10.08.2020 | Geschrieben von: Sandra May | Letzte Aktualisierung: 10.08.2020
Apple-Store

„Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen.” – Diesen Spruch bekommen Personen zu hören, die Sachverhalte miteinander vergleichen, die verschieden und damit eben nicht vergleichbar sind. Diesen Spruch sollte sich vielleicht aktuell das Unternehmen Apple zu Herzen nehmen.

Kleinunternehmen Prepear gegen Goliath

Prepear ist eine App für kollaboratives Kochen und hat als Logo eine grüne, vollständige Birne. Mit der App können Nutzer Rezepte und Einkaufslisten verwalten. Apple hingegen verkauft vor allem Hardware und darf als Logo den bekannten, angebissenen Apfel sein Eigen nennen. 

Die beiden Unternehmen sind also in komplett unterschiedlichen Segmenten tätig und dennoch möchte Apple laut t3n die Birne verbieten lassen, da dieses Logo dem Apple-Konzern Schaden solle. 

Dazu geht Apple nun mit rechtlichen Schritten gegen die Markenanmeldung von Prepaer vor. Auf Macrumors wurde ein Ausschnitt aus den Beschwerdeunterlagen von Apple dazu veröffentlicht:

Beschwerde Apple

Apple moniert, dass Prepears Logo dem des Konzerns gleicht, da beide ein minimalistisches Fruchtlogo mit einem nach rechts geneigten Blatt gewählt haben. Damit würde die Birne einen „ähnlich kommerziellen Eindruck“ wie der Apfel beim Konsumenten hinterlassen. 

Verwechslungsgefahr und Rufausbeutung?

Normalerweise können Eigentümer von Marken gegen Unternehmen vorgehen, die das Logo ähnlich gestalten oder gar kopieren und damit der eigenen Marke schaden. Zwischen der grünen Birne und dem angebissenen Apfel besteht aber so gar keine Ähnlichkeit. Selbst wenn Apple nun selbst eine Koch-App mit dem Apfel als Logo anbieten würde, wären die Logos sehr wahrscheinlich noch weit genug auseinander.

Prepear, dem die finanziellen Mittel für einen Rechtsstreit fehlen, hat nun jedenfalls eine Petition gestartet: „Es ist eine schreckliche Erfahrung, von einem der größten Unternehmen der Welt legal angegriffen zu werden, selbst wenn wir eindeutig nichts falsch gemacht haben, und wir verstehen, warum die meisten Unternehmen einfach nachgeben und ihre Logos ändern“, heißt es in der Petition. 

Über die Autorin

Sandra May
Sandra May Expertin für: IT- und Strafrecht

Sandra schreibt seit September 2018 als juristische Expertin für OnlinehändlerNews. Bereits im Studium spezialisierte sie sich auf den Bereich des Wettbewerbs- und Urheberrechts. Nach dem Abschluss ihres Referendariats wagte sie den eher unklassischen Sprung in den Journalismus. Juristische Sachverhalte anschaulich und für Laien verständlich zu erklären, ist genau ihr Ding.

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Kontaktieren Sie Sandra May

Kommentare  

#4 Reiner 2020-08-10 13:13
Apple sollten hier dringend auf juristischem Weg die Flügel gestutzt werden! Weder ist das Logo verwechselbar, noch sind die Unternehmen in der gleichen Branche tätig.
Meine Empfehlung: noch mehr Früchtelogos entwickeln, Bananas, Pineapples, cherries, strawberries. Noch eine Frage an die Leser:
Warum wird eigentlich nicht Apple der Name aberkannt? Die haben doch gar nichts mit Äpfeln zu tun!
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#3 W. Altenkirch 2020-08-10 11:33
Wo ist der Link zur Petition zu finden?
Da muss man unterschreiben. Äpfel sind keine Birnen und
dem Kunden zu unterstellen, er könnte das nicht unterscheiden
ist dreist. Morgen sind dann auch Pflaumen, Kirschen, Aprikosen
und Pfirsiche betroffen. Hinterher ist jede Obstdarstellung in
Konkurrenz zum Apfel zu sehen, geht's noch?

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Antwort der Redaktion

Sehr gern: change.org/.../...
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#2 gunnar 2020-08-10 09:26
braucht apple.de eigentlich kein impressum ????
habe gerade auf der webseite versucht das zu finden.
nicht gefunden.

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Antwort der Redaktion

Hallo Gunnar,

das Impressum ist tatsächlich im Footer unter Sitemap --> Apple kontaktieren "versteckt".

Mit besten Grüßen
die Redaktion
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#1 gunnar 2020-08-10 09:17
das ist schon wirklich krass.
hoffentlich hat nicht auch jemand anderes etwas, was nach rechts hängt :-))
bei mir und wohl auch in der familie hat apple ab heute ver.... , werde meine 4 geräte von denen nicht mehr erneuern.
werden sich dieses jahr schon 2 andere firmen freuen.
ich mag es nicht, wenn bei großkonzernen die BIRNE durchbrennt.
selbst wenn es schwarze nacht ist, kann jeder sogar noch eine birne vom apfel unterscheiden.
man sollte Prepear einen riesen schadensersatz zusprechen, denn da werden einige graue haare wegen denen bekommen haben.
und damit faule äpfel, nicht auch noch tomaten verbieten wollen.
ist den dort auch eine hitzewelle.?
nie wieder apple
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