Verbraucher:innen weiter sparsam bei steigender Reiselust

Für den Handelsriesen Rewe war das vergangene Jahr offenbar kein schlechtes: Der Jahresüberschuss sei um 46 Prozent auf 736,2 Millionen Euro gestiegen. In den Zahlen sind selbstständige Rewe-Filialen aber nicht berücksichtigt.

Wachstum in der Touristik-Sparte

Insgesamt machte Rewe einen Gesamtumsatz von 92,3 Milliarden Euro. Auffallend dabei ist, dass die Reise-Sparte der Unternehmensgruppe besonders stark wuchs. Mit Marken wie Dertour, ITS, Clevertours und Jahn-Reisen stieg der Umsatz um knapp 25 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro. 

„Einerseits hält der Reise-Nachholbedarf nach der Pandemie an. Andererseits haben viele Menschen die Entscheidung getroffen, sich ihren Urlaub zu gönnen und bei Bedarf lieber an anderer Stelle zu sparen“, wird Rewe-Chef Lionel Souque dazu von der Tagesschau zitiert. Während der Pandemie waren die Umsätze in der gesamten Reisebranche auch aufgrund der Lockdowns stark eingebrochen. 

Weniger Kauflaune lässt Umsätze weniger stark wachsen

Allerdings spürt auch die Rewe-Gruppe die anhaltende Sparsamkeit der Verbraucher:innen: Zwar wuchs der Umsatz in den Märkten in Deutschland um 7,8 Prozent auf 40,4 Milliarden Euro; gleichzeitig fiel das Wachstum aber deutlich geringer aus als die Preissteigerung. So lag die vom Statistischen Bundesamt ermittelte Inflation bei Nahrungsmitteln im Jahr 2023 bei 12,4 Prozent; 2022 waren es sogar 13,4 Prozent. 

Dennoch blickt der Rewe-Chef optimistisch in das laufende Jahr: „Aktuell gibt es - betrachtet über all unsere Märkte - in unseren Sortimenten keine Inflation mehr, gewichtet sinken die Preise sogar.“ Ob die im Vergleich zum Vorjahr gesunkenen Preise die Kauflaune wieder ankurbeln, wird sich allerdings noch zeigen müssen. Immerhin deuten die Zahlen des Markt- und Konsumforschungsinstituts GfK tatsächlich darauf hin, dass es mit der Konsumlaune im Frühjahr wieder bergauf ging.