Stationärer Handel

Übernimmt Ikea jetzt ehemalige Galeria-Immobilien?

Veröffentlicht: 16.04.2024 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 16.04.2024
Ikea Filiale

Die Einrichtungshäuser des schwedischen Möbelhauses Ikea findet man in den meisten deutschen Städten eher in dezentralen Einkaufsparks. Das könnte sich bald ändern, denn die als Planungsbüros bezeichneten Klein-Filialen kommen gut an. Laut Ikea-Deutschlandchef Walter Kadnar soll das Filialnetz dieser Läden jetzt ausgebaut werden, wie N-TV unter Berufung auf eine Meldung der Bild am Sonntag schreibt. Auf der Suche nach passenden Immobilien stieß man auch auf die zahlreichen leerstehenden Kaufhäuser der Galeria Karstadt Kaufhof Gruppe. 

Ikea Planungsbüros sind auf Küchen und Schränke spezialisiert

Wenn man bedenkt, dass in fast jedem deutschen Haushalt das ein oder andere Möbelstück aus dem Schwedenhause steht, braucht man die üblichen Ikea-Filialen wahrscheinlich niemandem erklären. Anders funktionieren aber die sogenannten Planungsbüros: in diesen liegt der Fokus auf Beratung und Planung sperrigerer Möbel. Die dort gemeinsam erstellten Möbelpläne kann man sich im Nachgang bequem nach Hause liefern lassen. Abgerundet wird das Ganze mit einer kleinen Auswahl an Möbel- und Dekoartikeln.

Die Kleinfilialen gibt es mittlerweile in Berlin, München und auch Ravensburg. Noch in diesem Jahr sollen Köln und Stuttgart folgen. Dort wurden dafür Standorte innerhalb bestehender Einkaufszentren gewählt. Doch die Expansion soll weitergehen. Wie Kadnar der Bild am Sonntag sagte: „Wir wollen solche Planungsstudios in ganz Deutschland.“

Leerstehende Galeria-Filialen sind eine Option

Der Kaufhaus-Konzerns Galeria Karstadt Kaufhof befindet sich seit Jahren am Straucheln. Bereits Juli 2020 wurde eine erste Insolvenz beantragt. Trotz zahlreicher Rettungsmaßnahmen, wie einem Schutzschirmverfahren, folgten weitere Insolvenzen im Februar 2023 sowie jüngst im Januar 2024. Erst vergangene Woche konnte mit einem Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC sowie der Gesellschaft BB Kapital SA ein neuer Investor gefunden werden (wir berichteten).

Die neuen Eigentümer verkündeten dabei gleich zum Start ihrer Führung, dass sie mindestens 70 der 92 Warenhäuser fortführen wollen. Diese müssten dann nur noch mit neuem Leben gefüllt werden – eine Aufgabe, der sich Ikea offenbar gewachsen fühlt.

So äußerte Kadnar, dass man auf der Suche nach passenden Innenstadt-Immobilien für weitere Planungsbüros „keine Option auslassen“ würde. Für Ikea haben sich die stationären Geschäfte seit jeher als Erfolg erwiesen. Ein Online-Shop existiert zwar, erscheint aber eher Pflicht-Kür als echter Fokus. Laut einer Statista Erhebung machte der Online-Anteil des Gesamtumsatzes 2023 gerade einmal 23,2 Prozent aus. 

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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