Zalando: Analyse der Stereotypen europäischer Online-Shopper

Veröffentlicht: 24.08.2015 | Geschrieben von: Christian Laude Test | Letzte Aktualisierung: 24.08.2015

Italien, Schweiz, Deutschland – der Online-Händler Zalando hat das Kaufverhalten seiner Kunden in verschiedenen europäischen Ländern genauer analysiert und daraus Stereotypen abgeleitet. So zeigen sich beispielsweise die Deutschen eher skeptisch gegenüber der Nutzung von Kreditkarten beim Online-Shopping.

Karte von Europa

(Bildquelle Karte von Europa: okili77 via Shutterstock)

Stereotypen sind dafür da, um bestimmte Gruppen zu klassifizieren. Sie basieren auf Klischees und treffen öfter zu, als das so manchem lieb ist – auch wenn hier wie überall die Ausnahmen die Regeln – oder hier vielmehr die Stereotypen – bestätigen. Auch auf der Ebene der Nationalitäten ist dies der Fall: So gelten beispielsweise die Italiener als sehr expressiv bezüglich der Art und Weise ihrer Kommunikation, die Spanier als insgesamt eher gemächlich (#Siesta) und die Deutschen als überaus korrekt und kontrollierend.

Zalando hat nun versucht, festzustellen, ob diese Stereotypen auch auf Online-Shopper anwendbar sind. Grundlage dafür ist die Präsenz von Zalando auf verschiedenen europäischen Märkten. Der rasche Erfolg des Unternehmens basiert unter anderem auf die jeweilige Adaption am jeweiligen Markt: „Der größte Vorteil von Zalando besteht darin, dass wir uns dem jeweiligen Markt angepasst haben“, meint Pressesprecher Boris Radke gegenüber Quartz. „In den USA dreht sich alles um Einfachheit. In Europa geht es eher um Komplexität“, meint er zusätzlich zu den verschiedenen E-Commerce-Modellen.

Deswegen wurde das Konsum-Verhalten von Online-Shoppern in unterschiedlichen Ländern untersucht. Dazu gehörten beispielsweise die Nutzung von Payment-Varianten und die favorisierte Produktauswahl. Nachfolgend beleuchten wir die einzelnen untersuchten Länder und stellen zusammenfassend die Ergebnisse vor, die Quartz zusammengetragen hat.

Italien

„Die Italiener sind sehr emotional, wenn es um ihren Einkauf geht. Sie packen eine Menge in ihren Warenkorb – entfernen jedoch auch eine Menge wieder. Auch teure Produkte gehören dazu, die sie aber, wenn es ans Bezahlen geht, auch wieder aus dem Warenkorb nehmen“, So Radke zum Online-Shopping-Verhalten der Italiener.

Schweiz

„Die Schweizer wachen früher auf als andere. Sie wollen den Zugang zu Kundenbedürfnissen eine Stunde vor den Deutschen“, weswegen Zalando in der Schweiz genau diesen Dienst anbietet. Er fügt weiterhin an, dass sie meistens 30 Tage benötigen, um ihre Einkäufe zu bezahlen, da sie ein Mal im Monat sämtliche Rechnungen in einem Zug begleichen.

Frankreich

Die Franzosen scheinen Freunde der Schlussverkäufe zu sein: „Es gibt Länder, die sehr auf ihre limitierten Verkäufe bedacht sind. Dazu gehört Frankreich. Es ist vergleichbar mit dem Black Friday: Es geht meistens ein paar Wochen, und in dieser Zeit kaufen die Franzosen alle ihre Kleidung.“

Norwegen, Schweden & Co.

„Die nordischen Länder sind sehr geschickt und kultiviert in ihrem Online-Kauf-Verhalten. Sie präferieren es, mehr Geld für das auszugeben, was sie wirklich wollen.“ Radke meint zudem, dass hier öfter über mobile Endgeräte geshoppt wird, als dies bei den südlichen Nachbarn der Fall ist.

Deutschland

Die Deutschen und auch Online-Shopper der anderen D-A-CH-Länder nutzen tendenziell eher selten Zahlungen über Kreditkarten – ganz im Gegensatz zu den Briten und Franzosen.

Teilweise decken sich die Ergebnisse von Zalando mit den gefestigten Stereotypen. So überrascht zum Beispiel kaum, dass die Italiener auch beim Online-Shopping eher emotional agieren. Auch die Investitionen von höheren Beträgen der nordischen Länder passen zu den etablierten Stereotypen, die über Jahre in den Köpfen der Menschen entstanden sind. Dennoch ist die Studie von Zalando insgesamt als durchaus spannend und aufschlussreich zu bezeichnen.

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