Online-Lebensmittel: Noch Verbesserungspotenzial in der Lieferkette

Veröffentlicht: 18.07.2016 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 18.07.2016

Wo steht der E-Food-Handel in Deutschland? Inzwischen kaufen immer mehr Kunden Lebensmittel im Internet ein. Doch noch gibt es vonseiten der Händler und Zusteller Verbesserungspotenzial. Das hat das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik in einem Test nun festgestellt.

Lebensmittel

(Bildquelle Lebensmittel: Skylines via Shutterstock)

Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik hat sich mit dem Thema E-Food beschäftigt und mit Testbestellungen ausprobiert, wie gut der Service bislang funktioniert. Inzwischen ist das Bestellen von Lebensmitteln in Deutschland kein Novum mehr, richtig durchgesetzt hat es sich aber noch nicht. Das könnte vielleicht mit dem erwarteten Eintritt von Amazon und seinem Lebensmittelservice Amazon Fresh passieren.

Im Jahr 2010 betrug der Umsatz mit online bestellten Lebensmitteln in Deutschland bereits 200 Millionen Euro, für das laufende Jahr prognostiziert die Unternehmensberatung einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro. Um nach eigenen Angaben die Potenziale des Online-Lebensmittelhandels zu beleuchten, hat das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) Testbestellungen durchgeführt.

Ergebnisse zum Teil positiv ausgefallen

Das Institut legte hier das Hauptaugenmerk auf das eingesetzte Verpackungskonzept, beleuchtete aber auch die Logistikdienstleistungen nach verschiedenen Kriterien. Als allgemeines Fazit halten die Tester fest, dass die Ergebnisse einerseits positiv ausfielen, es andererseits aber auch noch Verbesserungspotenziale gibt, gerade bei den richtigen Verpackungskonzepten für die Frische der Waren.

Geht es um die Zustellungszeit, dann waren die durchgeführten Bestellungen laut dem Fraunhofer-Institut „in der Regel pünktlich“. Auch waren die Bestellungen meistens vollständig, wenn nicht, wurden die fehlenden Produkte im Voraus per E-Mail angekündigt.

Allerdings gab es bei der Kennzeichnung der kühlpflichtigen Waren wohl Probleme. Denn nur ein Drittel der Online-Händler soll die Versandpakete mit entsprechenden Hinweisen gekennzeichnet haben, dass der Inhalt kühlpflichtig sei und beim Versand dementsprechend darauf geachtet werden sollte. Bei 89 Prozent der getesteten Produkte wiesen die Produkteverpackungen bei der Lieferung keine Beschädigungen auf, welche Auswirkungen auf die Lebensmittelqualität haben hätten können. Lediglich bei einer Bestellung ging ein Joghurtbecher kaputt und der ausgelaufene Joghurt beschmierte die anderen Produkte im Karton.

Große Probleme bei Einhaltung der Kühlkette

Ein großes Problem fanden die Tester in der Einhaltung der richtigen Temperatur für die Lebensmittel während des Versandes. Denn nur ein Drittel der getesteten Händler konnte mit seinem Verpackungskonzept die Temperaturvorgaben für alle bestellten Lebensmittel einhalten. Bei zwei Dritteln der Bestellungen kam es zu erheblichen Temperaturüberschreitungen. So hätten die Tester u. a. frisches Fleisch entsorgen müssen, weil es zu warm geliefert wurde und dessen Verzehr gesundheitlich bedenklich gewesen wäre.

Beim Thema Verpackungsvolumen muss sich die Branche auch noch verbessern. Denn die Tester fanden heraus, dass bei keinem der Online-Händler das gleiche Verpackungskonzept genutzt wurde. Das Verpackungsvolumen sei unverhältnismäßig hoch gewesen im Vergleich zur bestellten Ware. 80 Prozent der Online-Shops hätten Standardkartonagen ohne Größenflexibilität eingesetzt, sodass stellenweise bis zu 70 Prozent Luft verschickt worden sei.

 

Kommentare  

#4 Jonas 2016-07-24 17:08
Ok, vielen Dank für die Antwort!
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#3 Redaktion 2016-07-22 10:52
@Jonas

Die getesteten Lebensmittel-Sh ops wurden von den Autoren der Untersuchung bewusst nicht genannt, sodass sie uns auch nicht bekannt sind.

Viele Grüße,
Die Redaktion
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#2 Jonas 2016-07-21 18:57
Welche Lebensmittelsho ps wurden getestet?
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#1 Jonas 2016-07-21 18:56
Welche Lebensmittelsho ps wurde getestet?
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