Jeder zweite Mittelständler ohne Online-Shop

Veröffentlicht: 16.07.2014 | Geschrieben von: Nadja Naumann | Letzte Aktualisierung: 16.07.2014

Der ECC Köln hat in einer umfangreichen Studie zum mittelständischen Handel 386 Händler aus den Bereichen Fashion & Accessoires, Wohnen & Einrichten, Consumer Electronics und Lebensmittel befragt. Dabei waren 56 % stationäre Händler, 29 % Online-Pure-Player und 14 % Multi-Channel-Händler.

 Kristallkugel

Der Panikmache der Medien, dass der Online-Handel den stationären Handel aussterben lässt, glauben  der Umfrage zufolge nur wenige. Allerdings sind 68 Prozent der Händler davon überzeugt, dass stationäre Geschäfte umdenken und ihren Kunden ein außergewöhnliches Shopping-Erlebnis bieten müssen, um sich gegen den Online-Handel behaupten zu können.

Besonders im Zeitalter der Digitalisierung müsse der stationäre Handel aktiv werden, um nicht unterzugehen. Grundlage dafür sei eine hochwertige und ausführlich Beratung, ein guter Service und Werbung.

Mobile Nutzung und Multi-Channel

An Wichtigkeit zunehmen wird zudem die Nutzung mobiler Endgeräte. Davon sind 94 Prozent der Händler überzeugt. Gleichzeitig stellte sich heraus, dass  gerade einmal 44 Prozent der Online-Shops eine mobil optimierte Website besitzen. Zudem glaubt nur jeder zweite – laut Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln, ist dies „ein erschreckend geringer Anteil“ – Händler an die Bedeutung von Multi-Channel. Dies findet Hudetz sehr bedenklich, denn „Cross-Channel ist kein Hype sondern eine klare Konsumentenanforderung.“

Trotzdem nutzt fast die Hälfte der Händler auch die sozialen Medien, darunter vor allem Facebook, um ihre Kunden auch auf diesem Weg zu erreichen. Dennoch ist über ein Drittel der Händler nicht an einem Auftritt in den sozialen Medien interessiert. Außerdem fand der ECC heraus, dass 57 Prozent der Händler keinen eigenen Online-Shop besitzen. Dies liegt nach deren Aussage vor allem an Zeit- und Geldmangel. Ein Drittel findet einen eigenen Shop sogar „nicht lohnenswert“.

Händler haben noch nicht verstanden

Die Studie des ECC Köln lässt erkennen, dass viele Händler Multi-Channel-Strategien und der steigenden Nutzung von mobilen Endgeräten unterschätzen und ihnen noch nicht genügend Bedeutung beimessen. Zwar haben sie in den Grundzügen verstanden, dass sich im Handel einiges ändern muss und Großteil plant, einige Maßnahmen durchzusetzen. Doch tatsächlich umgesetzt haben bisher die wenigsten etwas und ein Teil denkt noch immer, dass Änderungen nicht notwendig seien.

Fakt ist aber, dass im Handel und auch im Online-Handel ein Umdenken nötig ist, um als Händler in der digitalen Welt und auch stationär bestehen zu können. Jedoch tun sich selbst Großunternehmen wie Karstadt damit schwer, wie regelmäßig in den Nachrichten zu lesen ist.

Die Ergebnisse der gesamten Studie finden Sie hier.

 

Kommentare  

#2 Redaktion 2014-07-22 10:44
Liebe Frau Matuschat,

der Händlerbund ist genau für Ihren beschriebenen Fall da. Wir stellen Ihnen zum Schutz vor Abmahnungen aktuelle Rechtstexte zur Verfügung und selbst, wenn es zu einer Abmahnung kommt, finden Sie bei uns zu jeder Zeit einen kompetenten Ansprechpartner , der Ihre Abmahnung bearbeitet und Sie gegebenenfalls auch vor Gericht vertritt.

Wir verfolgen täglich aktuelle Urteile und Änderungen in der Rechtsprechung und informieren Sie rechtzeitig zu den anstehenden Änderungen.
Sollten Sie trotzdem einmal aufgrund unserer Rechtstexte abgemahnt werden, übernimmt der Händlerbund die volle Haftung. Damit bleibt Ihnen mehr Zeit für Ihr Tagesgeschäft.

Um praxisferne Gesetzesänderun gen künftig weitestgehend zu vermeiden, setzen wir uns seit Beginn des Jahres effektiv vor Politik und Wirtschaft für Ihre Interessen ein.


Ihr Händlerbund Team
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#1 Anke Matuschat 2014-07-17 13:00
Ich führe selbst ein mittelständisch es Handelsunterneh men, konkreter Weise bin ich eine Einzelunternehm erin.
Ursprünglich habe ich mal mit einem reinen Online-Shop gestartet. Dann hat sich mein Tätigkeitsfeld auch auf den stationären Handel erweitert. Es ist einfach der Tatsache geschuldet, dass der Kunde auch gern ein persönliches Kauferlebnis und individuelle Beratung möchte.
Seit 2 Jahren gibt es meinen Online-Shop nicht mehr. Dafür gibt es einen ganz einfachen Grund: Als Einzelunternehm erin kann ich es mir nicht leisten, täglich mit der Gefahr möglicher Abmahnungen zu leben. Es gibt leider zu viele Kanzleien, die darauf spezialisiert sind, um hiermit ihr Geld zu verdienen. Da nützt bei den ständigen Neuerungen in der Rechtsprechung auch nicht unbedingt der Händlerbund. Der Aufwand ist bei relativ kleinen Umsätzen zu hoch.
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