Gebührenanpassung

Amazon stampft „Small and Light“-Programm ein

Veröffentlicht: 04.08.2023 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 08.08.2023
Amazon Versandhülle

Vor einigen Jahren führte Amazon für seinen Fulfillment-Dienst das Programm „Small and Light“ ein, über welches besonders kleine Waren günstiger versendet werden konnten. Doch zum 26. September kündigte man jetzt eine neue Gebührenstruktur im Seller-Forum an. Im Zuge dieser werden niedrigpreisige Artikel bis elf Euro Warenwert künftig automatisch über den schnelleren „Versand durch Amazon“ verschickt. Dass die Preisgrenze damit dem derzeitige Schwellenwert für „Small and Light“ gleicht, wird das damit redundante Programm jetzt abgeschafft. 

So viel sollen kleine Sendungen ab September kosten

Das konkrete neue Modell, welches ab dem 26. September 2023 europaweit eingeführt wird, sieht vor, dass Produkte, die bis zur gesetzten Preisgrenze kosten, künftig mit der Gebühr „Versand durch Amazon für niedrigpreisige Artikel“ berechnet werden. Die konkreten Preisgrenzen sind:

  • 11 Euro für Deutschland
  • 12 Euro für Italien, Spanien, Frankreich sowie die Niederlande
  • 10 britische Pfund für Großbritannien
  • 140 schwedische Kronen für Schweden
  • 55 Złoty für Polen

Sämtliche Artikel, die über Fulfillment by Amazon (FBA) gelagert und geliefert werden und unter diese Grenzen fallen, werden dann automatisch per „Versand durch Amazon“ versendet. Dieser soll sich dabei auch durch kürzere Versandzeiten auszeichnen. 

 

Lagerstandort: Pan-EU oder EFN?

Für den Versand werden je nach Abmessung der Waren Preise zwischen 1,45 Euro und 2,87 Euro berechnet – zumindest, sofern man am Programm Pan-EU FBA teilnimmt. Wer seine Waren ausschließlich innerhalb eines bestimmten EU-Landes lagert (European Fulfillment Network, EFN) muss sich teilweise auf deutlich höhere Preise einstellen. 

Für Waren, die ausschließlich in Deutschland eingelagert sind, wird zudem eine zusätzliche Gebühr fällig, die bei Sendungen innerhalb Deutschlands 0,26 Euro beträgt und für andere EU-Länder abweicht. Die Zusatzgebühr wird dabei für sämtliche Sendungen durch „Versand durch Amazon“ berechnet, unabhängig, ob diese unter die niedrigpreisigen Artikel fallen oder nicht. Für viele Händler:innen dürfte somit eine Lagerung in Tschechien und Polen deutlich an Mehrwert gewinnen. 

Neue Gebühren: Nicht für alle Händler:innen wird es günstiger

Grundsätzlich wird die Änderung als eine positive Neuerung dargestellt: Immerhin wird der als schneller angepriesene „Versand durch Amazon“ damit mehr Händler:innen zugänglich gemacht. Wer „Small and Light“ bisher nicht nutzte oder sich eventuell für dieses gar nicht qualifizierte, könnte sich hier durchaus mit günstigeren Konditionen konfrontiert sehen.

Anders sieht es dagegen für jene Händler:innen aus, die bereits „Small and Light“ nutzten. Denn im Vergleich zeigt sich, dass durch die Neuerung teilweise doch etwas höhere Preise abgerufen werden.

So kostete ein kleiner Umschlag bis 80 Gramm und mit den Maßen 20 x 15 x 1 Zentimeter bei „Small and Light“ bisher 1,19 Euro – für den gleichen Versand werden hier künftig 1,45 Euro angesetzt. Günstiger wird es dagegen beispielsweise beim kleinen Paket bis 400 Gramm und den Maßen 35 x 23 x 12 Zentimeter: Waren es zuvor 3,11 Euro, sollen hier demnächst nur noch 2,87 Euro anfallen. 

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Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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Kommentare  

#1 Qwertzuiopü 2023-08-07 10:03
"Für den Versand werden je nach Abmessung der Waren Preise zwischen 1,45 Euro und 2,87 Euro berechnet – zumindest, sofern man am Programm Pan-EU FBA teilnimmt. Wer seine Waren dagegen ausschließlich innerhalb eines bestimmten EU-Landes lagert (European Fulfillment Network, EFN) muss sich auf eine deutlich höhere Preisliste einstellen."
Das ist m.M.n. missverständlic h formuliert - deutlich höhere Versandkosten fallen nur an, wenn man per EFN grenzüberschrei tend versendet, also zum Beispiel von Deutschland nach Frankreich. Die "lokalen" Fulfillment-Geb ühren innerhalb Deutschlands sind die gleichen wie für jene Händler, die PAN-EU nutzen (abgesehen von den 0,26€ Strafgebühr).

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Antwort der Redaktion

Liebe Leser,

vielen Dank für den Hinweis, wir haben den Text daraufhin angepasst, um derartige Missverständnis se zu vermeiden.

Beste Grüße
die Redaktion
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