Vorläufige Bilanz

Otto: Umsätze im E-Commerce-Geschäft gehen zurück

Veröffentlicht: 27.02.2024 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 27.02.2024
Sebastian Klauke, Otto Group

„Auch wir können uns dem negativen Markttrend im E-Commerce nicht vollständig entziehen“, sagte Sebastian Klauke, Konzern-Vorstand E-Commerce, Technologie, Business Intelligence und Corporate Ventures bei der Otto Group auf der Pressekonferenz zur Bekanntgabe der vorläufigen Geschäftsergebnisse in dem Segment für das Geschäftsjahr 2023/2024. Der Umsatz im Online-Handel der Unternehmensgruppe sank demnach voraussichtlich um etwa 9 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro. Sowohl in Deutschland als auch im internationalen Geschäft gingen die Erlöse jeweils um diesen Wert zurück.

Noch zum Black Friday hatte der E-Commerce-Riese zwar den stärksten Traffic aller Zeiten gemessen, doch das Weihnachtsgeschäft war letztlich sowohl hierzulande als auch im Gesamtmarkt weniger stark als erhofft ausgefallen. Insgesamt aber hatte das Handelsunternehmen den Rückgang erwartet – der Fokus lag auf der Sicherung des Ergebnisses. Man habe die Gruppe „erfolgreich“ steuern können – die operative Profitabilität soll sich gegenüber dem Vorjahr verbessert haben, etwa auch wegen des schon länger verhängten Einstellungsstopps. 

Schwache Kauflaune drückt auf das Geschäft

Grund für die Rückgänge ist das herausfordernde wirtschaftliche Umfeld. Das Konsumklima und die Anschaffungsneigung machen auch dem Handelskonzern zu schaffen. Zum Jahresende war zwar eine leichte Verbesserung eingetreten, im Gesamtjahr blieben die Werte jedoch auf einem niedrigen Niveau. Die Otto Group merkte dies zwar nicht an den Zahlen der aktiven Käufer:innen auf den Plattformen, wohl aber am Kaufvolumen. Die durchschnittlichen Warenkorbgrößen fielen niedriger aus.

Auch der Verkauf von MyToys trug zu sinkenden Umsätzen bei: Bereits vor dem offiziellen Abschaltungsdatum des Online-Shops zum Jahresende seien die Verkäufe aufgrund der Schließungsankündigungen zurückgegangen, erläuterte der Otto-Vorstand.

 

Erholung erst 2025 zu erwarten

Beim Ausblick bleibt das Unternehmen vorsichtig: „Auch 2024/25 wird herausfordernd“, sagte Sebastian Klauke. Doch man sehe „kleinere Lichtstreifen am Horizont“. So geht die Inflation zurück, die Löhne werden steigen und in sämtlichen Altersgruppen wächst der Anteil jener Leute, die online einkaufen. „Für das Geschäftsjahr 2024/25 kalkulieren wir für die Otto Group wieder mit einem Wachstum im E-Commerce. Mit einer spürbareren Erholung rechnen wir allerdings erst in 2025.“ 

Dennoch hält die Gruppe an strategischen Investitionen fest. Das betrifft neben der Logistik vor allem den Bereich digitale Transformation – wobei man das Thema KI wie allerorten ganz besonders großschreibt. Unter anderem setzt man dafür nicht nur auf externe Tools im Online-Shop, sondern auch intern darauf, dass Mitarbeiter:innen mit dem Thema in Berührung kommen. Die sogenannte ogGPT, die „datenschutzkonforme Variante von ChatGPT“, sollen jetzt 26.000 Beschäftigte des Unternehmens nutzen können, um Erfahrungen im Umgang mit generativer KI in einem sicheren Umfeld zu sammeln, heißt es.

Sie wollen immer über die neuesten Entwicklungen im Online-Handel informiert sein? Mit unseren Newslettern erhalten Sie die wichtigsten Top-News und spannende Hintergründe direkt in Ihr E-Mail-Postfach – Jetzt abonnieren!

Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Hanna Behn

Kommentare  

#1 Udo Auchter 2024-02-28 09:34
Otto sollte sich vom Marktplatzgesch äft verabschieden, Reklamationern werden hin-und hergeschoben, und der Kunde ist der Dumme. Und zusätzlich das machen, was die Politik immer wieder predigt, den Bürokratismus in der eigenen Verwaltung abschaffen ! Schickt man eine Mail von einem anderen Rechner, kommt auf diesem Rechner die Meldung an, die Mailadresse wäre unbekannt, man würde deshalb nicht antworten. Vielleicht kann in Zukunft KI die Mails lesen, anstatt nicht zu antworten.
Zitieren

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.