Bild startet eigenen Marktplatz

Mit einer kuratierten Shopping-Plattform versucht die Bild-Zeitung, ihre Stellung im E-Commerce auszubauen. Das vom Axel-Springer-Verlag betriebene Magazin eröffnete hierfür den Bild-Marktplatz. Auf diesem sollen bereits zum Start über 30.000 Artikel von mehr als 50 Händler:innen geboten werden, wie Horizont berichtet. Produkte werden durch die Shops selbst eingestellt und nach Bestelleingang versandt – Bild erhält im Gegenzug eine Provision. 

Von Möbeln bis Nahrungsergänzungsmittel

Über Bild-Shop vertrieb die Axel-Springer-Tochter bisher eine Auswahl an Produkten eigenständig. Mit dem Bild-Marktplatz wird jetzt ein neues Kapitel aufgeschlagen. Hier verkaufen aktuell rund 50 Dritthändler:innen ihre Waren. Das aktuelle Sortiment des Marktplatzes reicht von den Kategorien Garten und Heimwerken über Technik, Möbel bis zu Bekleidung. Manche Kategorien, wie beispielsweise Lebensmittel, wirken dabei aber noch recht leer und bieten nur ein paar Sorten Tee sowie eine Auswahl an Nahrungsergänzungsmitteln.

Alles in allem werden die Produkte im mittleren Preissegment an Endkund:innen vertrieben. Als Bezahlmethoden stehen verschiedene Klarna-Integrationen wie Rechnung, Sofortkauf oder auch Ratenkauf sowie die Bezahlung per Kreditkarte zur Verfügung. Spannend ist auch, dass der Großteil der Produkte versandkostenfrei angeboten wird. Nach Angaben der FAQ kann dies jedoch je nach Händler:in variieren. Weiterhin verspricht Bild eine ausnahmslos kostenlose Retoure.

Um das Portfolio zeitnah weiter auszubauen, sucht der Marktplatz derzeit weitere Verkaufspartner:innen. Diese können sich per E-Mail mit Bild in Verbindung setzen. Weitere Informationen zu den Konditionen sind vorab nicht einsehbar. Wie es bei Horizont heißt, basiert der Marktplatz jedoch auf einem Provisionsmodell.

Bild lockt Shops mit Vermarktungs-Integration in redaktionelle Inhalte

Eine für Händler:innen durchaus spannende Sache am Bild-Marktplatz ist die Möglichkeit, Produkte auch in weiteren Bereichen des Bild-Kosmos bewerben zu können. So sollen Verkaufspartner:innen im Weiteren auch zu Werbekund:innen werden und sich Platzierungen im Rahmen redaktioneller Inhalte sichern können. Potenziellen Werbekund:innen werden dabei unter anderem „aufmerksamkeitsstarke Teaserflächen auf der BILD.de Startseite“ versprochen. 

Das Modell ähnelt dem in den letzten Jahren sehr erfolgreichen Vermarktungssystem Retail Media. Bei diesem instrumentalisieren Online-Shops und Marken den Traffic auf ihrer Seite für verkaufte Anzeigenplätze. Dabei werden Kund:innen in einem Umfeld angesprochen, in dem sie ohnehin bereits in Kauflaune oder auf aktiver Suche sind. 

Die Bild ist bereits als Advertiser tätig und bietet diverse Formate und Kampagnen, die im Rahmen der digitalen Plattform sowie im Print-Bereich ausgespielt werden. Durch die Integration des eigenen Marktplatzes erhofft sich das Unternehmen jetzt, weitere Kund:innen erschließen zu können. Wie Christoph Eck-Schmidt, Geschäftsführer von Bild und des Springer-Vermarkters Media Impact, gegenüber Horizont anmerkt: „Nicht nur für unsere Retail-Kunden ist der Bild-Marktplatz eine zusätzliche attraktive Möglichkeit für konversionsstarke Produkt- und Abverkaufskampagnen“.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com