Kolumne: Die Zeit der klassischen Online-Lieferdienste neigt sich dem Ende

Veröffentlicht: 20.05.2016 | Geschrieben von: Christian Laude Test | Letzte Aktualisierung: 20.05.2016

Pizza, Pasta, Burger, Döner und Aufläufe – das Angebot der meisten Lieferdienste ähnelt sich sehr. Unterschiede sind höchstens beim Preis, bei der Art der Zubereitung oder der Qualität der verwendeten Lebensmittel auszumachen. Doch in ihren Grundzügen sind die bisher auf dem Markt vertretenen Services in diesem Bereich grundlegend gleich. So macht es eben für den Kunden letztendlich kaum noch einen Unterschied, wo genau er online bestellt. Getreu dem Motto: Die beste Marketing-Kampagne gewinnt.

Übersättigung des Marktes

Die größte Übereinstimmung der zur Auswahl stehenden Gerichte besteht darin, dass sie gemeinhin als nur bedingt gesund eingestuft werden können. Nicht umsonst werden Lieferdienste häufig nach einer durchzechten Nacht beansprucht, wenn – um es höflich zu formulieren – der Energiehaushalt wieder auf einem halbwegs normalen Niveau gebracht werden muss.

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Dass aufgrund der unfassbar hohen Anzahl an Anbietern der Markt irgendwann – im wahrsten Sinne des Wortes – übersättigt sein wird, war nur eine Frage der Zeit. Genau dieser Zeitpunkt ist längst erreicht. Deswegen verwundert es fast schon, dass erst jetzt ein StartUp auf sich aufmerksam macht, welches mit dem genauen Gegenteil, also gesunden Gerichten, bei den Kunden punkten will.

Eatclever: Der Online-Lieferdienst der Zukunft?

Eatclever ist derzeit in 12 deutschen Städten aktiv und hat sich auf die Fahnen geschrieben, voll und ganz auf ein ernährungsbewusstes Publikum zu setzen und aus diesem Grund auf ungesunde Gerichte zu verzichten. So befinden sich beispielsweise eine Ingwer-Möhren-Suppe, ein italienischer Kichererbsensalat und eine indische Spinat-Hähnchen-Pfanne im Menü von Eatclever – und das alles zu erschwinglichen Preisen. Wie bei allen anderen Lieferdiensten auch können diese ganz bequem nach Hause oder auch zum Arbeitsplatz an einem bestimmten Wunschtermin geordert werden.

Eine Kampagne von Eatclever bei der Crowdinvesting-Plattform Companisto bestätigt den Bedarf und die Nachfrage nach einem Lieferdienst dieser Art, denn die Kampagne läuft bisher mehr als zufriedenstellend. In einem Interview mit OnlinehändlerNews meint Eatclever-Gründer Mohamed Chahin deswegen auch zu den Zielen des Unternehmens: „Wir werden die Smartphone-App in die App-Stores bringen, da viele unserer Kunden sich dieses Wünschen. Außerdem werden wir unser Marketing und den Vertrieb stärken, um bis Anfang 2017 so 24 weitere Städte in unser Netzwerk aufzunehmen.“

Nicht nur die Companisto-Kampagne belegt, dass die Zeit reif war für ein derartiges StartUp, sondern die Geschichte von Eatclever selbst: „Der Start verlief etwas schleppend, da wir erst nur nebenbei an Eatclever arbeiten konnten, doch das enorme Interesse und die Nachfrage aus ganz Deutschland war beeindruckend. Es schien so, als ob die Welt nur darauf gewartet hätte, und so starteten wir Ende 2014 dann auch richtig durch.“

Zucchininudeln

© Eatclever

Generation „Low Carb“

Selten hat es sich auch besser angeboten, mit einer solchen Ausrichtung wie die von Eatclever an den Start zu gehen. Low Carb, trainieren mit dem eigenen Körpergewicht, Fitnessarmbänder, Superfoods und vegane Ernährung – unsere Generation beschäftigt sich mehr als je zuvor mit Dingen, die zu einem gesunden Lebensstil gezählt werden können. Lieferdienste, die genau diesen Bereich bedienen, sind da nur die logische Konsequenz.

Bisher hat Eatclever noch das Glück, sich relativ allein auf weiter Flur zu befinden – ein weiterer Faktor, der dafür sorgt, dass das Unternehmen derartige Erfolge feiern kann. Der (Gesundheits-)Markt ist jedoch gewaltig. Nicht umsonst hat beispielsweise der Fitnessarmbandanbieter Fitbit bereits nach einem Monat über eine Million Exemplare seines Blaze-Modells verkauft. Deswegen sollten viel mehr StartUps dieses Prinzip für sich nutzen und sich danach ausrichten. Online-Lieferdienste, die Salamipizzen, Kartoffelgratins oder jegliche Spaghetti-Varianten anbieten, gibt es wie Sand am Meer. Grund genug, den Markt der Gesundheitsbewussten für sich zu gewinnen.

 

Kommentare  

#1 Marc 2016-05-23 08:16
Gratuliere, endlich mal ein gelungenes Startup das sich auch hoffentlich bewährt und durchsetzen kann !
Wichtig ist auch vor Ort Werbung zu betreiben, und das nicht nur 1 Mal vor der Eröffnung, sondern regelmässig.
DAS vergessen nämlich immer wieder viele kleine Unternehmen, und wundern sich dann dass nach ein paar Wochen tote Hose angesagt ist.
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