PayPal: Probleme bei Crowdfunding-Zahlungen

Veröffentlicht: 16.09.2013 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 17.09.2018

PayPal: Probleme bei Crowdfunding-Zahlungen

Der Zahlungsdienst PayPal sorgt derzeit für Unmut bei Crowdfunding-Projekten: Das Unternehmen hatte einige Konten eingefroren und verlangte zur Freigabe des Geldes Nachweise über die Ausgaben oder ein marktreifes Produkt. PayPal begründete diese Vorgehensweise mit der relativen Neuheit des Crowdfunding, die noch nicht ausreichend vor Missbrauch geschützt sei. Viele Unterstützer seien noch unsicher, was mit den gespendeten Geldern schließlich geschehe, so das Unternehmen. PayPal sehe sich hier in der Verantwortung, Sicherheit für die Nutzer zu gewährleisten.

Ein weiterer Punkt dürfte die Angst vor möglichen Rückbuchungen sein: Sollte das gesammelte Geld für anderen Zwecke ausgegeben werden, würde PayPal bei Rückbuchungen der Nutzer selbst in der Pflicht stehen. Konkurrenten des Zahlungsdienstes entziehen sich dieser Problematik bisher, indem sie Crowdfunding generell nicht zulassen.

PayPal verspricht mehr Sicherheit

PayPal reagierte inzwischen und hat die Gelder für die letzten Crowdfunding-Projekte freigegeben – wohl auch auf den Druck der kritischen Berichte der US-IT-Medien hin. Nun will der Zahlungsdienst seine Verfahrensweise hinsichtlich der Schwarmfinanzierung überarbeiten, um eine größere Sicherheit für die Nutzer herzustellen. Zudem arbeite das Unternehmen an einer langfristigen Lösung mit allen Beteiligten – Unterstützern, Unternehmern und Crowdfunding-Plattformen. Bis dahin will PayPal einen Senior Manager einsetzen, der alle Crowdfunding-Projekte überprüfen soll, bevor eine Zahlungssperre verhängt wird.

Mehrere Crowdfunding-Projekte betroffen

Zuletzte waren die Spieleentwickler Nyu Media von der Zahlungssperre betroffen. Sie hatten ihr Crowdfunding-Ziel auf der Plattform Indiegogo weit übertroffen, aber Paypal hatte zunächst nur die Hälfte des Geldes ausgezahlt. Die andere Hälfte wollte das Unternehmen nach Veröffentlichung des finanzierten Spiels freigeben. Die Spieleentwickler kritisierten, dass die Gelder, die zur Produktion des Spieles gedacht sind, erst nach dessen Veröffentlichung ausgezahlt werden sollen.

In den Wochen vorher waren bereits andere Unternehmen von PayPals Zahlungssperre betroffen. Die Gelder für das Crowdfunding-Projekt Mailpile, einem sicheren Mailclient, seien komplett eingefroren worden. Auch die Entwicklung von GlassUp, einem Konkurrenzprodukt zur Datenbrille Google Glass, sei ähnlich gestört worden. In allen Fällen habe PayPal ausführliche Budgetpläne sowie Quittungen über die Ausgaben des Geldes verlangt oder erst eine Zahlung nach Fertigstellung der Projekte beabsichtigt.

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