Der frühe Vogel

Entlastung der Verbraucher: Schweiz streicht Zölle auf Industriegüter

Veröffentlicht: 03.01.2024 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 03.01.2024
Container im Hafen

Gut informiert am Morgen – heute mit diesen Themen:

  • Schweiz: Keine Zölle mehr auf Industriegüter
  • Hohe Steuerlast in 2024
  • Deutsche werden ein bisschen reicher

 

Die Schweiz hat zum Jahresbeginn Zölle auf importierte Industriewaren abgeschafft, um die Wirtschaft zu entlasten und die Verbraucherpreise zu senken. Diese Entscheidung führt zu einem Verzicht von jährlichen Einnahmen in Höhe von etwa 600 Millionen Schweizer Franken (644 Millionen Euro), wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) in Bern bekannt gab. Die Aufhebung betrifft nicht nur Konsumprodukte, sondern auch Rohstoffe, Halbfabrikate und Maschinen. Zölle auf Agrarprodukte bleiben jedoch bestehen. Bereits bestehende Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union und 43 weiteren Staaten werden durch diese Maßnahme ergänzt.

Die Schweiz erwartet durch die Abschaffung der Zölle eine jährliche Einsparung von Verwaltungskosten in Höhe von mindestens 100 Millionen Franken sowie Produktivitätssteigerungen von 270 Millionen Franken, wie der Spiegel schreibt. Obwohl Zölle in der Vergangenheit nur etwa 1,5 Prozent der staatlichen Einnahmen ausmachten, beeinträchtigten sie laut Seco-Experte Thomas Zimmermann dennoch die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft und trugen zum hohen Preisniveau im Vergleich zu Nachbarländern bei.

Steuerlast in Deutschland steigt 2024 an

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) prognostiziert, dass die meisten deutschen Steuerzahler im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr eine höhere finanzielle Belastung erfahren werden. Besonders Gering- und Durchschnittsverdiener sollen spürbar stärker belastet werden. Das IW appelliert an die Ampel-Regierung, das versprochene Klimageld auszuzahlen, um auch geringe Einkommen angemessen zu entlasten, so die Tagesschau.

Zahlreiche Ausgaben für Verbraucher sind zum Jahresbeginn gestiegen, darunter Sozialbeiträge und der CO2-Preis auf fossile Energieträger. Die Mehrwertsteuer in der Gastronomie und für Gas liegt wieder beziehungsweise weiterhin bei 19 Prozent und auch der Strom ist aufgrund steigender Netzentgelte teurer geworden. Eine steuerliche Entlastung bei der Einkommensteuer steht dem gegenüber.

Das IW berechnet, dass ein Singlehaushalt mit einem Jahresbruttoeinkommen von 50.000 Euro etwa 40 Euro mehr an Steuern und Abgaben pro Jahr zahlt. Familien mit unterschiedlichen Einkommensverhältnissen werden unterschiedliche Auswirkungen spüren: Eine Familie mit 130.000 Euro Bruttoeinkommen zahlt 262 Euro mehr, während eine Familie mit 42.000 Euro Einkommen 33 Euro weniger zahlt. Alleinerziehende mit einem Kind sind besonders betroffen und können laut IW-Berechnungen mit einem Minus von 144 Euro rechnen.

Die Deutschen sind reicher geworden

Im Jahr 2023 verzeichnet Deutschland einen Anstieg des privaten Geldvermögens um über sechs Prozent auf insgesamt 7,9 Billionen Euro. 2022 wurde noch ein Rückgang von fast fünf Prozent gemessen. Dies geht aus einer Studie der DZ-Bank hervor. Hauptsächlich trugen Aktienkursgewinne, besonders im Dax, mit etwa 200 Milliarden Euro zum Zuwachs bei, erklärt Analyst Michael Stappel von der DZ-Bank beim Spiegel.  Allerdings dürfte die hohe Inflationsrate von etwa sechs Prozent den Vermögenszuwachs weitgehend kompensiert haben. Die DZ-Bank-Analysten prognostizieren für 2024 eine gute Perspektive für Geldanlagen aufgrund weiter sinkender Inflationsraten sowie steigender Löhne, was zu realen Einkommenszuwächsen führen könnte und somit den Konsum und die wirtschaftliche Erholung fördern würde.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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Kommentare  

#1 anja 2024-01-03 12:28
erstens kommt die entlastung bzgl. zölle definitiv zu spät. und zweitens kenne ich niemanden mehr, der noch überhaupt einen cent übrig hätte, wenn er nicht eh schon auf pump lebt oder insolvent ist. die schönrederei bringt niemandem etwas.
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