United Internet: Rocket Internet drückt das Ergebnis ins Minus

Veröffentlicht: 12.08.2016 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 12.08.2016

Eigentlich würde es bei der United Internet Gruppe gut laufen: Mit seinen Marken, darunter GMX und 1&1, konnte die Gruppe ihren Umsatz im ersten Halbjahr um sieben Prozent steigern. Doch Abschreibungen bei Rocket Internet sorgen für ein kräftiges Minus unterm Strich.

Oliver Samwer
Oliver Samwer auf der Hauptversammlung 2015 (Foto: Michael Pohlgeers)

United Internet konnte seinen Umsatz im ersten Halbjahr 2016 um sieben Prozent auf 1,95 Milliarden Euro steigern. Doch unterm Strich stehen Verluste in Höhe von 51 Millionen Euro – im Vorjahr konnte die United Internet Gruppe noch einen Gewinn von rund 174 Millionen Euro verzeichnen. Wie Heise Online berichtet, seien Abschreibungen bei Rocket Internet „ein wesentlicher Grund“ für das kräftige Minus. United Internet ist mit gut acht Prozent an der Berliner StartUp-Schmiede beteiligt.

98 Millionen Euro wies United Internet als Sonderbelastung für die Beteiligung an Rocket Internet aus. Dazu kamen noch weitere Abschreibungen auf zugekaufte Firmen, sodass am Ende Sonderbelastungen in Höhe von 254,9 Millionen Euro zusammenkamen. Das Ebitda, also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, liegt immerhin bei rund 400 Millionen Euro und damit 15,8 Prozent höher als noch im Vorjahr.

United Internet blickt positiv auf das Gesamtjahr

Trotz des negativen Ergebnisses blickt Ralph Dommermuth, Vorstandschef bei United Internet, positiv in die Zukunft. Er sei zuversichtlich, „dass die negative Kursentwicklung bei Rocket Internet jetzt beendet ist und der Aktienkurs einen Boden erreicht hat.“ Im weiteren Verlauf des Jahres soll es nach Ansicht des United Internet-Chefs keine Abschreibungen mehr zu Rocket Internet geben. Das Jahr selbst will United Internet mit einem Gewinn abschließen. Auch die Umsatzprognose von vier Milliarden Euro bestätigte die Gruppe. Wesentliche Wachstumstreiber seien das mobile Internet und DSL-Zugänge.

Die Aktie von Rocket Internet schwankt seit geraumer Zeit um die 18-Euro-Marke. Das Unternehmen war im Oktober 2014 an die Börse gegangen, der Ausgabepreis der Aktie lag damals bei 42,50 Euro – damit hat die Aktie mehr als die Hälfte ihres Wertes seit Börsengang eingebüßt. Auf der Hauptversammlung im Juni diesen Jahres gestand Rocket-Chef Oliver Samwer erstmals Schwächen ein, versprach den Aktionären aber auch eine schnellere Profitabilität.

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