Urheberrechtsverletzung

Musiklabels verklagen Twitter auf 250 Millionen Dollar Schadensersatz

Veröffentlicht: 16.06.2023 | Geschrieben von: Hanna Hillnhütter | Letzte Aktualisierung: 16.06.2023
Twitter

Dem sozialen Netzwerk Twitter wird vorgeworfen, Urheberrechtsverletzungen begangen zu haben. Die National Publishers’ Association (NMPA) hat am Mittwoch im Namen von 17 Musikverlegern vor einem Bundesgericht in Nashville Klage eingereicht, wie Heise berichtet. Bis zu 1700 Songs sollen davon betroffen sein. Die NMPA fordert einen Schadensersatz in Höhe von 250 Millionen US-Dollar von Twitter.

Musiknutzung ohne Lizenz

Im Zuge der Übernahme durch Elon Musk sollen die Lizenzverträge aus Kostengründen gekündigt worden sein. Es gab zwar neue Verhandlungen mit den drei großen Musiklabels Universal, Sony und Warner, allerdings sind diese ins Stocken geraten, sodass bisher kein wirksamer Lizenzvertrag zwischen Twitter und den Labels besteht.

Auf der Plattform sei allerdings weiterhin urheberrechtlich geschützt Musik verwendet worden. Für die rund 1700 Songs wird je Song 150.000 Dollar Schadensersatz gefordert, was insgesamt etwa 250 Millionen Dollar macht. 

Der Verband der Musiklabels wirft Twitter vor, die massiven Verstöße zugelassen zu haben, um so beliebter und profitabler zu sein. Denn so hat Twitter einen großen Vorteil gegenüber den Konkurrenten TikTok, Instagram und YouTube. Diese zahlen teure Gebühren an Musikverlage, um die Musik verwenden zu dürfen. 

Twitter ließ Verstöße bewusst zu

Obwohl Twitter auf die zahlreichen Verstöße hingewiesen wurde, hat der Dienst nichts dagegen unternommen, dass Nutzer:innen weiter Musikvideos und Live-Mitschnitte teilten, so der Vorwurf. Die Musikverleger wiesen Twitter auf den Digital Millennium Copyright Act (DMCA) hin, der die Musiknutzung für Online-Dienste regelt. Musk bezeichnete in einem Tweet den „übereifrigen DMCA“ jedoch als „Plage für die Menschheit“.

Zu den Vorwürfen der NMPA hat Twitter bisher keine Stellung bezogen. 

Über die Autorin

Hanna Hillnhütter
Hanna Hillnhütter Expertin für: Verbraucherschutz- und Strafrecht

Hanna verschlug es 2012 für ihr Jurastudium vom Ruhrgebiet nach Leipzig. Neben dem Studium mit dem Schwerpunkt Strafrecht, spielte auch das Lesen und Schreiben eine große Rolle in ihrem Leben. Nach einem kurzen Ausflug in das Anwaltsleben, freut Hanna sich nun, ihre beiden Leidenschaften als Redakteurin verbinden zu können.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Hanna Hillnhütter

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.