Nachhaltigkeit

Zara-Mutter Inditex vs. Zalando: Streit um die Plastiktüte

Veröffentlicht: 04.01.2024 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 04.01.2024
Zalando-Verpackung

Der Inditex-Konzern, zu dem unter anderem Zara gehört, arbeitet daran, die Verwendung von Einwegplastikverpackungen zu reduzieren. Deswegen gibt es offenbar Streit mit dem Online-Riesen Zalando. Inditex habe Zalando aufgefordert, die Plastiktüten, in denen Kleidungsstücke geliefert werden, durch nachhaltigere Alternativen zu ersetzen, bevor sie zu den Kund:innen gehen. Doch das will Zalando offenbar nicht, wie interne Quellen laut FashionNetwork berichten.

Der Streit schwelt bereits seit Jahren. Zalando führt an, dass die eigene Logistik ohne Plastiktüten nicht zu betreiben sei. Der Ersatz durch Alternativen aus Pappe oder Papier würde die Auswirkungen der Verpackungen nicht verringern, so die Personen, die namentlich nicht genannt werden wollen. Weil Zalando sehr viele Marken verkaufe, sei es nicht möglich, die internen Prozesse für jede einzelne anzupassen, erklärte ein Zalando-Sprecher gegenüber Bloomberg News.

 

Andere Verpackungen sinnvoll?

Inditex verpflichtete sich 2019, bis Ende 2023 kein Einwegplastik mehr an seine Kundschaft zu liefern. Nach eigenen Angaben habe man dieses Ziel bereits zu 95 Prozent erreicht. Plastikbügel, durchsichtige Verpackungen (sogenannte Polybags) oder Parfümverpackungen hat der Konzern bereits abgeschafft. Die Polybags sollen Kleidungsstücke vor Feuchtigkeit und Flecken schützen. Theoretisch sind diese zwar recyclebar, laut der Branchenorganisation Fashion For Good wird der Großteil aber trotzdem entsorgt oder verbrannt.

Die meisten Händler:innen verwenden nach wie vor Polybags und das ist das Problem, das Inditex sieht. Die fabrikmäßig hergestellten Plastiktüten werden von Inditex in den Geschäften und Lagern entfernt und die Kleidung neu in recycelte Materialien verpackt. Partner wie Zalando verpacken die Ware wiederum wieder in Polybeuteln. Viele Einzelhändler:innen seien der Ansicht, dass beschädigte Kleidung größere Auswirkungen auf die Umwelt hätte als Plastikverpackungen. Zalando arbeitet indes eigenen Angaben zufolge an Optionen, das branchenweite Problem durch neue Lösungen langfristig zu lösen. Geprüft werde etwa auch eine Wiederverwendung von Polybeuteln.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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Kommentare  

#1 Claudia Schmitt 2024-02-05 13:05
Plastik hin oder her, Zara ist dermaßen kundenunfreundl ich, dass ich Zalando immer vorziehen würde. Zara bietet plötzlich nur noch seltsame Bezahlmethoden an und ein Kundenservice ist praktisch nicht existent. Warum soll ich mir Gedanken um eine Papiertüte machen, wenn es erst gar nicht möglich ist etwas zu bestellen? Mal abgesehen davon ist die Qualität der Produkte teilweise unterirdisch.
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