Online-Handel: Olympia sorgt für Umsatzeinbußen

Veröffentlicht: 08.08.2016 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 08.08.2016

Um 2,5 Prozent werden die Online-Verkäufe während der Olympischen Spiele zurückgehen, besagt eine Prognose der Social-Commerce-Gruppe Pepper.com. Deutsche Händler dürfen sich mit diesem moderaten Rückgang aber noch glücklich schätzen.

Olympische Flagge

lazyllama / Shutterstock.com

Wenn eine Fußball-Weltmeisterschaft oder die Olympischen Spiele – wie aktuell in Rio – stattfinden, dann freuen sich Händler über ein dickes Umsatzplus, denn derartige Großereignisse sorgen dafür, dass das Geld beim Konsumenten etwas lockerer sitzt. Das könnte man jedenfalls meinen. Eine Prognose der Social-Commerce-Gruppe Pepper.com geht jedoch davon aus, dass die Käufe bei deutschen Online-Händlern während der mittlerweile laufenden Wettbewerbe um etwa 2,5 Prozent zurückgehen werden. Basis für die Voraussage ist die Analyse von Käufen während der beiden vergangenen Olympia-Wettbewerbe im Sommer 2012 in London und im Winter 2014 im russischen Sotschi.

Verlierer der Spiele

Pepper.com wertete die Käufe während und nach den Spielen über die Portale Mydealz.de, Dealabs.com und HotUKDeals.com für Deutschland, Großbritannien und Frankreich aus. Interessant ist dabei zuallererst, dass die deutschen Händler noch vergleichsweise gut wegkommen. Im Mittel sind die Verkäufe um 2,5 Prozent niedriger als in den Wochen vor dem Großereignis. In Großbritannien ist der Einbruch mit minus 19,29 Prozent schon bedeutend größer. Gänzlich vorbei ist es bei Olympia mit der Kauflaune der Franzosen. In unserem Nachbarland sinken die Käufe um fast 38 Prozent.

Der Umsatzrückgang ist dabei enorm branchenabhängig. App- und Software-Käufe gehen im Schnitt um 10 Prozent zurück, Lebensmittelkäufe um 13 Prozent. Am schlimmsten trifft es Anbieter von Reisen und Bahn- und Flugtickets: Diese mussten während der Olympischen Spiele 2012 und 2014 21,79 Prozent geringere Verkäufe hinnehmen. Für die laufenden Spiele erwartet Pepper.com ähnliche Zahlen.

Es gibt auch Gewinner

Allerdings gibt es auch Branchen, die von den Turnieren profitieren können. Allen voran Elektronik-Anbieter: Die Großereignisse verleiten offenbar zum Kauf größerer Fernseher und besser Empfangsgeräte. Im Mittel wurden über die Portale fast 44 Prozent mehr Elektronikprodukte abgesetzt als in den Wochen zuvor, die Zahl der Käufe stieg um 175.869. Allein der Absatz von Fernsehern stieg um mehr als ein Viertel. Auch Anbieter von Modeartikeln freuen sich über mehr Verkäufe, dafür dürften vor allem Fan-Artikel und Trikots verantwortlich sein. Interessantes Detail am Rande: Möbelhändler verzeichnen während der Spiele keine signifikanten Änderungen, doch in den Wochen danach steigt die Nachfrage um 1,34 Prozent. Wahrscheinlich wurde das heimische Sofa während der Wettbewerbe derart durchgesessen, dass ein neues her muss.

Kommentare  

#1 gunnar 2016-08-09 08:07
Hallo
so wie es aber auf den strassen ausschaut, ist auch das spiel pokemon mit schuld.
alles läuft blind durch die gegend und nimmt nichts anderes mehr geistig auf.

viele grüße
Zitieren

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.

Meistgelesene Artikel