
Der internationale Brief- und Paketversand ist aufgrund der Corona-Pandemie zeitweise fast komplett zum Erliegen gekommen. Zwar entspannt sich die Situation langsam wieder, viele deutsche Online-Händler stehen aber nach wie vor einem erheblichen Problem: Seit Ende März ist der Versand von Warenpost- und Päckchen-Sendungen in die USA nicht mehr möglich. Von der Deutschen Post DHL Group wird lediglich die teurere Variante des Paket-Versands mit einem zusätzlichen Krisenzuschlag angeboten. Das bedeutet deutlich höhere Versandkosten, die aktuell vor allem kleine Händler nicht stemmen können.
Weil uns viele Fragen von Online-Händlern erreicht haben, haben wir uns an die Deutsche Post DHL Group gewandt.
Erheblich reduzierte Transportkapazitäten
Der Logistiker informiert auf seiner Website ausführlich über die aktuellen Versandbeschränkungen, sowohl national als auch international, aufgrund der Coronakrise. Bei den USA heißt es dort als Erklärung: „Die Transportkapazitäten in die Vereinigten Staaten von Amerika sind aktuell erheblich reduziert, so dass der Versand von Briefen und Paketen nur unter besonderen Maßnahmen aufrechterhalten werden kann.“ Konkret heißt das kein Versand von Warenpost- und Päckchen-Sendungen, Privatkunden steht nur die Option des Versands von Paketen in Verbindung mit dem Service Premium zur Verfügung, Geschäftskunden müssen für jedes Paket einen Krisenzuschlag in Höhe von 2,20 EUR pro angefangenem Kilogramm zusätzlich zahlen.
In den vergangenen Tagen und Wochen haben uns mehrfach Anfragen zu diesem Thema erreicht, die zeigen, dass Online-Händler durch die neue Reglung oftmals mehr als das doppelte an Versandkosten für Bestellungen in die USA bezahlen müssen. Da diese Kosten nicht immer direkt an die Kunden so weitergegeben werden können, mussten einige Händler bereits zahlreiche Aufträge stornieren, ein Teil des Online-Geschäfts bricht so weg. Viele Händler haben aufgrund der Corona-Pandemie aktuell ohnehin schon zu kämpfen, solche zusätzlichen Belastungen sind dann oft nur schwer zu stämmen.
Keine konkrete Auskunft von Seiten der DPDHL
Auf unsere Nachfrage Ende März, wie lange diese Einschränkungen von Dauer sein werden, konnte uns eine Sprecherin der Deutschen Post DHL Group damals „aufgrund der dynamischen Lage“ keine Auskunft geben. Aufgrund der zahlreichen Anfragen von Lesern haben wir uns nun erneut an den Bonner Konzern gewandt und erneut auf die Problematik aufmerksam gemacht, leider konnte man uns auch dieses Mal keine genauere Informationen zur Verfügung stellen: „Wir informieren unsere Kunden über Beschränkungen auch beim internationalen Versand tagesaktuell auf unserer Webseite https://www.dhl.de/coronavirus Nähere Informationen, wann Beschränkungen wieder aufgehoben werden, können wir Ihnen derzeit leider nicht zur Verfügung stellen.“
Wir werden an dem Thema auf jeden Fall weiterhin dran bleiben und informieren Sie an dieser Stelle und auf dem Logistik Watchblog, sobald es Änderungen hinsichtlich der Versandstopps der Warenpost gibt.
Update: Seit dem 15. September ist der Versand von Warenpost in USA wieder möglich. Allerdings müssen sich Kunden auf lange Lieferzeiten einstellen, da die Sendungen bis auf Weiteres nur per Seefracht in die USA transportiert werden.
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Kommentare
Wir erstatten gerade täglich für 300-500 EUR für die Sendungen als Warenpost International in die USA. Es ist unzumutbar, dass nach 2 Monaten die Sendungen (von mir aus auch per Seefracht) immer noch nicht in den USA angekommen sind.
Der Schaden liegt schon bei 3000-5000 EUR.
Natürlich stellen wir jedesmal einen Nachforschungsa ntrag. Es bringt aber nichts, da die Sendungen dann irgendwann mal in 10-12 Wochen doch noch eintreffen werden.
Gibt es seitens der Post eine Haftung für solche Fälle?
Es ist unglaublich. Chinesen verschicken nach Deitschland für 80 Cent mit Tracking und solche Senudngen sind innerhalb von 2 Wochen da. Und die Deutsche Post macht uns einfach kaputt. Auch per Schiff kann man in 1 Woche die USA Küste erreichen.
Hat jemand Erfahrung, wie man gegen die Post in solchen Fällen vorgehen kann?
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Hallo Oleg,
wir verstehen deinen Frust und bei größeren Schäden oder einem Imageverlust macht es durchaus Sinn, sich das Ganze mal näher anzusehen. Auch der Logistiker hat einen Vertrag geschlossen mit Zusicherungen, die er einhalten muss. Eine Anwalt - idealerweise auf Transportrecht spezialisiert - kann dir bestimmt weiterhelfen.
Viele Grüße
Die Redaktion
Naja wenigstens habe ich es erhalten und ich hoffe auch alle anderen Betroffenen werden es noch vor Weihnachten erhalten. Danke euch alle fuer diese Infos die ich hier bei Onlinehaendler news gefunden habe.
Ich wollte mal nachfragen ob ich auch ein Paket in die USA nach North Carolina
Mit 10 kg Gewicht verschicken kann und was das kostet
Ich habe die ganze Zeit Pakete mit 20 kg weggeschickt. Aber das ist mir jetzt zu teuer,fast 90 Euro
Vielen Dank im Vorraus
M.f.G
Anita Betz
Die Sendungen aus den USA waren alle ausnahmslos 10 Tage später in meinem Briefkasten!
MEINE Sendungen hängen alle noch in FRANKFURT IPZ, nachdem sie in Hessen abgegeben wurden, sind sie nach Leipzig geschickt worden, dann wieder zurück nach Frankfurt und da liegen sie bis heute...
made in germany, top!
Kleine Anekdote: eine Sendung nach Peru, die nicht als Warensendung verschickt, sondern per Brief Einschreiben verschickt wurde, ist nach 14 Tagen angekommen :D
Das ist eine gute Frage. Darauf bin ich noch gar nicht gekommen.
Da man keine g'scheiten Infos auf den Webseiten der Post bzw. DHL findet, werden
wir wohl bis zum 1.1.21 warten müssen, um es dann gleich zu probieren.
Der Glanzprospekt, welcher dem Kündigungsschre iben beilag hat einen Infogehalt, der gegen null geht.
2 meiner Pakete vom 16. Sept sind heute 29.10. - nach immerhin 6 Wochen :-(( in New York aufgetaucht.
Gute Geschäfte an alle Mitleidende.
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