Etsy-Händler äußern Kritik an neuem Verkäufer-Star-Programm
Auf dem Online-Marktplatz Etsy sollen vorbildliche Händler künftig besonders markiert werden. Doch es gibt deutliche Kritik an dem neuen Programm.
Auf dem Online-Marktplatz Etsy sollen vorbildliche Händler künftig besonders markiert werden. Doch es gibt deutliche Kritik an dem neuen Programm.
Für den Muttertags-Videoclip hat sich der Marktplatz für Selfmade-Produkte Unterstützung von den US-Influencern „The Holderness Family“ gesichert.
Unter den Online-Marktplätze haben sich Unternehmen wie Etsy, Amazon und Ebay in der Krise hervorgetan. Wish konnte da nicht mithalten.
Auf dem Handmade-Marktplatz Etsy fanden sich allerhand Produkte rund um Corona. Diese will die Plattform nun gelöscht haben.
Der Musikinstrumente-Marktplatz Reverb wird von dem Handmade-Portal Etsy übernommen. Etsy wolle damit eine neue Produktkategorie erschließen.
Durch einen Fehler in der Zahlungsabwicklung zog Etsy höhere Geldbeträge von den Bankkonten der Händler ein.
Mit der Ankündigung von DaWanda, dass der Handmade-Marktplatz geschlossen wird, rückte auch Etsy in den Fokus. Der US-amerikanische Konkurrent wolle den DaWanda-Händlern ein neues Zuhause bieten, ein spezielles Tool für die Migration der Shops und Angebote wurden vorgestellt. Wir haben bei dem Handmade-Marktplatz nachgefragt, was nach dem DaWanda-Aus nun die Pläne für Deutschland sind.
Der deutsche Handmade-Marktplatz DaWanda hat am Wochenende überraschend das Ende der Plattform verkündet. Zuvor waren Gerüchte in der VC-Szene durchgesickert. Das Ende des DaWanda-Marktplatzes hat die Branche überrascht – und die Händler offenbar schwer getroffen. Die DaWanda-Händlerin Anne Heisig erzählt, wie es in der Community am Wochenende aussah und wie es in Zukunft für sie weitergehen soll.
Am Wochenende sorgte DaWanda für eine traurige Nachricht für die E-Commerce-Landschaft in Deutschland: Zum 30. August 2018 stellt der Online-Marktplatz für Handgemachtes seinen Betrieb ein. Es sei in den vergangenen Jahren klar geworden, dass man es allein nicht mehr schaffen wird, das Wachstum weiter voranzutreiben. Der Schritt kommt durchaus überraschend, denn der Marktführer in Deutschland konnte zuletzt eine deutlich positive Umsatzentwicklung präsentieren. Um die Händler nicht im Regen stehen zu lassen, hat DaWanda eine Vereinbarung mit Etsy getroffen.
Etsy-Händler in Deutschland können ihren Kunden nun auch den Kauf auf Rechnung als Zahlungsart anbieten. Der Handmade-Marktplatz hat die neue Zahlungsart durch eine Kooperation mit Klarna in seinem deutschen Checkout-Prozess integriert. Dadurch sollen Kaufabbrüche reduziert und neue Zielgruppen leichter erschlossen werden können. Die Händler dürfte es freuen: Der Kauf auf Rechnung steht bei den deutschen Kunden hoch im Kurs und gilt als eine der wichtigsten Zahlungsarten hierzulande.
Trotz des vermeintlich einschränkenden Fokus auf den Handmade-Bereich ist die Produktpalette auf Etsy im Laufe der Zeit auf eine enorme Breite angewachsen: Kleidung, Schuhe, Taschen, Schmuck und Accessoires finden sich ebenso wie Möbel, Leuchten, Teppiche und Wohndeko sowie Büroprodukte, Spielzeug, Kreativbedarf, Kunst oder Sammlerstücke.
In der mehr als 15-jährigen Unternehmensgeschichte hat es der Marktplatz geschafft, eine große Community aufzubauen – mit einer beträchtlichen Reichweite: Laut eigenen Angaben kann Etsy sowohl Händlerinnen und Händler als auch Kundinnen und Kunden aus fast jedem Land der Welt vorweisen. Insgesamt besteht die Händlerschaft aus rund 7,7 Millionen aktiven Verkäufern, die zusammen mehr als 120 Millionen Produkte feilbieten. Die Zahl der Kundinnen und Kunden wird mit fast 94 Millionen angegeben.
Die mehr als 2.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Etsy arbeiten an Standorten rund um die Welt. Niederlassungen des Handmade-Marktplatzes finden sich neben den Vereinigten Staaten und Kanada beispielsweise auch in Deutschland, UK und Irland, Frankreich und Indien.
Grundsätzlich verweist das Unternehmen explizit darauf, mehr als nur ein reiner Marktplatzbetreiber sein zu wollen: „In einer Zeit zunehmender Automatisierung ist unser Ziel, zwischenmenschliche Beziehungen als Kernstück des Handels zu erhalten. Deswegen haben wir einen Ort aufgebaut, der ganz im Zeichen der Kreativität steht und an dem sie sich frei entfalten kann.“
In diesem Rahmen will Etsy auch Verantwortung übernehmen und hat sich ein Konzept der Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben: Teil dieses Engagements sind etwa eine 100-prozentige Kompensation der CO₂-Emissionen aus dem Versand sowie eine Selbstverpflichtung, komplett auf erneuerbaren Strom zurückzugreifen. Dies betrifft nicht nur die Rechenzentren, über welche die Website Etsy.com und die hauseigenen Apps gehostet werden, sondern unter anderem auch die Versorgung der Etsy-Büros auf der ganz Welt.
Im Sommer 2021 wurde Kritik an der Einführung eines neuen Händler-Bewertungssystems des Marktplatzes laut: Mithilfe des sogenannten „Verkäufer-Star“-Programms („Star Seller“) wollte das Unternehmen Händlern nach eigenen Aussagen eine Anerkennung und Belohnung von Händlern ermöglichen, die der Kundschaft ein hervorragendes Einkaufserlebnis bieten. Händler, die etwa die beste Antwortrate, einen hohen Anteil an 5-Sterne-Bewertungen, einen pünktlichen Versand und regelmäßigen Umsatz garantieren, können sich seither eine Auszeichnung als Verkäufer-Star verdienen. Die Händlerschaft prangerte jedoch an, dass das System in seinen Einzelheiten nicht praxisnah sei und viele herausragende Verkäufer durchs Raster fallen würden.
Ein Jahr später, im Sommer 2022, kam es überdies zum Streik Tausender Händlerinnen und Händler, die eine Gebührenerhöhung von 5 auf 6,5 Prozent kritisierten. Die Erhöhung wurde als „pandemische Profitmacherei“ angeprangert, die das Verhältnis zwischen Händlern und Marktplatz grundlegend erschüttere.